Akw Dukovany schaltet zwei Reaktoren wegen Schweißnaht-Kontrolle ab

Das südmährische Atomkraftwerk Dukovany wird unplanmäßig zwei Reaktorblöcke außer Betrieb setzen, um eine Kontrolle der Schweißnähte durchzuführen. Dazu werden die Reaktoren für zwei bis drei Tage abgeschaltet, sagte Akw-Sprecher Jiří Bezděk am Donnerstag. Der zweite Block werde bereits heute vom Netz genommen, der dritte Block wird am Freitag folgen, so Bezděk. Einer der vier Reaktorblöcke des Kraftwerks steht bereits seit dem 28. August still, er wird voraussichtlich bis Ende Oktober außer Betrieb sein. Daher erzeugt Dukovany ab Freitag vorübergehend nur ein Viertel des Stroms, den die 2000-Megawatt-Anlage imstande ist zu leisten. Damit deckt sie ein Fünftel des Strombedarfs in ganz Tschechien. Weil derzeit auch ein Reaktor des Atomkraftwerks Temelín abgeschaltet ist, fehlt dem Land auf einen Schlag mehr als die Hälfte der Stromzufuhr, die aus der Kernenergie gewährleistet wird. Nach Information des größten Energiekonzerns im Land, dem staatlichen Unternehmen ČEZ, bestehe jedoch nicht die Gefahr eines plötzlichen Energiemangels im Land. „Die Abschaltung der zwei Blöcke in Dukovany wird aufgefangen durch die Inbetriebnahme von weiteren Energiequellen unserer Firma“, sagte dazu ČEZ-Sprecherin Barbora Půlpanová.

Autor: Lothar Martin