Anteil von NGO's an der tschechischen Entwicklungshilfe erhöht sich

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Dass nach einer Katastrophe, wie etwa nach den verheerenden Tsunami-Überflutungen in Südostasien, die ganze Welt solidarisch Anteil nimmt, ist eine erfreuliche Sache. Es gibt aber auch alltägliche Katastrophen, welche die Dritte Welt heimsuchen. Armut, Krankheiten, Hunger, an dem 30.000 Menschen täglich sterben: gerade dagegen richtet sich die Entwicklungshilfe, die reiche Länder den armen gewähren. Markéta Kachlíková berichtet.

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Die Europäische Union gibt 5 % ihres Gesamtbudgets für die Entwicklungshilfe aus. Auch die Tschechische Republik beteiligt sich seit ihrem EU-Beitritt natürlich daran. Auch deswegen hat die Europäische Kommission in Zusammenarbeit mit der Plattform tschechischer Nichtregierungsorganisationen und dem Entwicklungszentrum beim Institut für internationale Beziehungen am vergangenen Freitag ein Seminar in Prag veranstaltet. Sein Ziel war es, die fast 200 Teilnehmer über die Entwicklungspolitik der EU zu informieren und sie bei der Anbindung daran zu unterstützen. Bei den Teilnehmern handelte es sich zum Großteil um Vertreter verschiedener tschechischer Nichtregierungsorganisationen, der so genannten NGO´s. Petr Halaxa, Leiter des Entwicklungszentrums beim Institut für internationale Beziehungen:

"Es ist positiv, dass sich der Anteil von NGO's in letzten fünf Jahren allmählich erhöht hat. Heute nähert er sich etwa einem Viertel der Gesamthilfe an, die seitens der Tschechischen Republik gewährt wird."

Wie auf dem Seminar zu vernehmen war, ist das Verhältnis bei der Finanzierung der durch NGO's organisierten Entwicklungshilfe in der EU ausgewogen - etwa eine Hälfte kommt von Regierungen, die andere aus Spenden von der Öffentlichkeit.

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"Ich glaube, dass bei uns der größte Teil der Gelder aus dem Staatshaushalt kommt. Aber zum Beispiel nach der Katastrophe in Südostasien zeigte sich, dass auch unsere Öffentlichkeit auf die Probleme in Dritte-Welt-Ländern sehr sensibel und intensiv reagiert. Ich glaube, dass wir uns dem Verhältnis in der EU schnell annähern."

Die Stärke der NGO´s und ihr Vorteil gegenüber der staatlichen Hilfe beruhe nach Halaxa darauf, dass sie in vielen Fällen effektiver arbeiten könnten, was die Hilfe an konkreten Orten, für konkrete Menschen betreffe. Und zwar dank der Tatsache, dass diese Organisationen ihre Partnerorganisationen in den jeweiligen Ländern hätten:

"Bei der Regierungshilfe handelt es sich wiederum um Programme, die die Regierungen als ihre Prioritäten betrachten. Es gibt bestimmte Aktivitäten, die man nicht anders realisieren kann, zum Beispiel die Förderung der gesamten Wirtschafts- oder der Landwirtschaftentwicklung. Dort ist eine direkte Beteiligung der Regierung erforderlich. Dann gibt es aber eine Reihe von Aktivitäten, wie etwa der Wiederaufbau nach einer Katastrophe, Ausbildungsaktivitäten, Krankheitsbekämpfung usw., wo es einen riesigen Raum für NGO´s gibt."