"Böhmerwalddichter" Adalbert Stifter - Gründer der Landesgalerie in Linz

Adalbert Stifter
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Das Jahr 2005 gilt im Kulturkalender u. a. als Adalbert-Stifter-Jahr. Stifters 200. Geburtstag wird im Laufe des ganzen Jahres mit zahlreichen Veranstaltungen sowohl in seinem Geburtsland Böhmen als auch im Land, in dem er den Großteil seines Lebens verbrachte, nämlich in Oberösterreich, begangen. Eine Ausstellung wurde bei diesem Anlass von der Oberöstererichischen Landesgalerie in Linz vorbereitet.

Das Jahr 2005 gilt im Kulturkalender u. a. als Adalbert-Stifter-Jahr. Stifters 200. Geburtstag wird im Laufe des ganzen Jahres mit zahlreichen Veranstaltungen sowohl in seinem Geburtsland Böhmen als auch im Land, in dem er den Großteil seines Lebens verbrachte, nämlich in Oberösterreich, begangen. Adalbert Stifter gilt im allgemeinen Bewusstsein vor allem als der "Dichter des Böhmerwaldes", dessen Landschaft er zahlreiche seiner Prosawerke gewidmet hat. Weniger bekannt ist, dass er auch im Bereich der bildenden Kunst tätig war - als Maler, Kritiker und Organisator. Eben dieser Seite seiner Persönlichkeit gilt eine Ausstellung, die am Mittwoch in der Oberösterreichischen Landesgalerie in Linz eröffnet wurde. Mehr sagt uns ihr Direktor, Martin Hochleitner:

"Adalbert Stifter war 1855 auch Vizepräsident des Oberösterreichischen Kunstvereins. Er hatte die Idee, dass wenn man Ausstellungen macht, dass man auch Bilder kaufen soll. Er hat es formuliert 'zur Erbauung und Bildung des oberösterreichischen Bürgertums', und damit hat er auch diese Landesgalerie gegründet. Denn der Kunstverein hat begonnen, aus den laufenden Ausstellungen Werke zu kaufen."

Die Ausstellung versucht mehrere Fragen zu beantworten und Stifter als Maler und als Organisator vorzustellen.

"Es geht einerseits darum, den Künstler Adalbert Stifter zu skizzieren, und von diesem eigenschöpferischen Werk Stifters auch sein Kunstverständnis zu schließen. Denn die ersten Einkäufe für die Landesgalerie entsprachen genau der 'Stimmung der Seele der Landschaft', die Stifter vielfach beschrieben hat. Es sind weiter die Arten und Weisen beschrieben, wie in weiterer Folge auch nach dem Tod von Adalbert Stifter Bilder in die Landesgalerie gekommen sind. Stifter hat sich noch zu Lebzeiten dafür eingesetzt, dass man vom Kaiser Leihgaben bekommt; so sind also auch mehrere Arbeiten der österreichischen Galerie Belvedere im 19. Jahrhundert zur Verfügung gestellt worden. Und gleichzeitig hat auch das Ansehen von Stifter dazu beigetragen, dass verschiedene Stiftungen und Geschenke an die Landesgalerie gegangen sind."

Gezeigt werden Bildbeispiele, die mit Besprechungen und Veröffentlichungen Stifters über das konkrete Werk oder den jeweiligen Künstler verbunden werden. Zu sehen sind aber auch Bilder, die Stifter selbst geschaffen hat:

"Es ist eine Auswahl von Stifters Werken. Alle anderen Bilder von Stifter, die in Linz sind, kann man auch im heurigen Jahr sehen, und zwar sind die im Adalbert Stifter Institut zu sehen."

Die Ausstellung, die Stifters Motto "Zur Erbauung und Bildung des oberösterreichischen Bürgertums" trägt, schließt sich einer langen Kette von Stifter-Veranstaltungen dieses Jahres an. Landesgaleriedirektor Martin Hochleitner:

"Es ist so, dass das Land Oberösterreich insgesamt ein ganz dichtes Veranstaltungsnetz entwickelt hat. Wir sind sozusagen mit dieser Ausstellung ein Teil davon. Wir machen Führungen, spezielle Vermittlungsangebote, und die Ausstellung ist über das gesamte Jahr bis Ende Oktober in Linz zu sehen. Es ist ja wunderbar, dass das 200-Jahr-Jubliäum von Adalbert Stifter eben mit 150 Jahre Landesgalerie zusammenfällt."