Causa Nowitschok: Nato-General Pavel kritisiert Zeman

Durch die Causa Nowitschok könnte Tschechien das Vertrauen der westlichen Verbündeten verlieren. So kritisierte der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, General Petr Pavel, die Aussagen von Staatspräsident Milos Zeman, dass das Nervengift Nowitschok auch in Tschechien hergestellt wurde. Das sei ein ungewöhnlicher Schritt eines Staatsoberhauptes gewesen, so Pavel gegenüber dem Tschechischen Rundfunk.

Abgesehen von seiner Zeman-Kritik warb Pavel in dem Rundfunksgespräch für eine Ausweitung der Auslandseinsätze tschechischer Soldaten. Eine Nicht-Entsendung von Soldaten ins Baltikum wäre ungemein schädlich, so der General.

Mit dem ursprünglich sowjetischen Nervengift Nowitschok waren Anfang März der ehemalige russische Doppelagent Sergei Skripal und seine Tochter Julija vergiftet worden. Die Tat ereignete sich im britischen Salisbury und löste die größte diplomatische Krise zwischen dem Westen und Russland seit Ende des Kalten Krieges aus. Präsident Zeman hatte sich auf Geheimdienstkreise berufen und bestätigt, dass auch in Tschechien mit dem Gift gearbeitet wurde.