Ehemaliger Bischof in Budweis Jiří Paďour in Prachatice verstorben

Im Alter von 72 Jahren ist am Freitag der ehemalige Koadjutorbischof in Budweis, Jiří Paďour, gestorben. Er verstarb nach kurzer Krankheit im Hospiz des heiligen Jan Nepomuk Neumann in Prachatice / Prachatitz. Aus gesundheitlichen Gründen war Paďour am 1. März 2014 vom Vorsitz der böhmischen Diözese Budweis vorzeitig zurückgetreten, Papst Franziskus hatte sein Gesuch angenommen.

Jiří Paďour wurde am 21. Juni 1975 in Prag zum Priester geweiht und wirkte anschließend als Kaplan in Marienbad und zwei weiteren Pfarreien. Im Juli 1977 wurde ihm die staatliche Genehmigung zur Ausübung des Priesteramts durch die kommunistischen Machthaber entzogen. Am 4. Oktober 1978 trat er heimlich als Novize dem Orden der Kapuziner bei und wirkte von 1978 bis 1979 als nichtoffizieller Sekretär des Prager Erzbischofs František Tomášek. Diese Tätigkeit durfte er nicht weiter ausüben, nachdem er 1979 eine Zusammenarbeit mit dem kommunistischen Staatssicherheitsdienst abgelehnt hatte. Am 10. Dezember 1983 legte er heimlich die Ewigen Ordensgelübde ab.

Nach der politischen Wende wurde er am 9. April 1991 zum ersten tschechischen Kapuziner-Provinzial seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gewählt und am 19. September 1994 in dieser Position bestätigt. Papst Johannes Paul II. ernannte Jiří Paďour am 3. Dezember 1996 zum Titularbischof von Ausuccura und zum Weihbischof in Prag. Die Bischofsweihe spendete ihm der Prager Erzbischof Miloslav Kardinal Vlk am 11. Januar 1997 im Veitsdom. Am 23. Februar 2001 wurde Jiří Paďour schließlich zum Koadjutorbischof in Budweis ernannt und übernahm nach dem Rücktritt des Budweiser Bischofs Antonín Liška am 25. September 2002 dessen Amt.

Autor: Lothar Martin