Ex-tschechischer Unternehmer Viktor Kozeny wird vor US-Gericht gestellt

Der in Tschechien wegen Finanzbetrugs verfolgte Unternehmer Viktor Kozeny ist am Mittwoch auf den Bahamas verhaftet und zu einer gerichtlichen Anhörung in die Vereinigten Staaten überführt worden. Vor einem New Yorker Gericht muss sich Kozeny mit zwei weiteren Beschuldigten der Anklage der Bestechung großen Ausmaßes in Aserbaidschan stellen. Werden die Angeklagten dieses Falles für schuldig gesprochen, dann drohen ihnen der Agentur AP zufolge bis zu 20 Jahre Haft wegen schmutziger Geldwäsche und weitere fünf Jahre für jeden einzelnen Punkt der 27 Punkte umfassenden Anklage. Kozeny, der sich amerikanischen Quellen zufolge als irischer Bürger tschechischer Herkunft ausgebe, hatte sich in den 90er Jahren im Rahmen der so genannten Coupon-Privatisierung in Tschechien ein beträchtliches Vermögen angeeignet, das Schätzungen zufolge mit 200 Millionen Dollar beziffert wird. Seitdem wird er hierzulande wegen des angeblichen Betrugs im Zusammenhang mit den so genannten Harvard-Fonds verfolgt. Auf den Bahamas war Kozeny jedoch für die tschechische Justiz nicht greifbar, da es zwischen dem Inselstaat und Prag kein Abkommen über die Auslieferung von Personen gibt.