Gedenkveranstaltung ehemaliger politischer Häftlinge in Jáchymov

Ehemalige politische Häftlinge des kommunistischen Regimes sind am Samstag im nordböhmischen Jáchymov / Joachminsthal zu einer Gedenkveranstaltung zusammenkommen. Am Ort ehemaliger Gefangenenlager riefen sie dazu auf, das von der Regierung entworfene Gesetz über den Widerstand gegen den Kommunismus (dritter Widerstand) zu verabschieden. Man wolle nichts anderes als die Legalisierung des Widerstandes, sagte die Vorsitzende des Verbandes politischer Gefangener, Naděžda Kavalírová. Das Gesetz, das die Regierung vor kurzem gebilligt hat, sieht unter anderem eine einmalige Entschädigungszahlung an die Mitglieder des Widerstandes in der Höhe von umgerechnet rund 4000 Euro vor.

In Jáchymov waren in den Jahren 1949 bis 1961 insgesamt 70.000 politische Gefangene inhaftiert, die in den Uranminen Zwangsarbeit verrichten mussten. Laut Schätzungen leben heute noch rund 2000 der ehemaligen Gefangenen.

Autor: Till Janzer