Konew-Tochter will Denkmal ihres Vaters nach Russland holen

Das Prager Denkmal für den sowjetischen Marschall Iwan Konew könnte nach Russland überführt werden. Dies zumindest forderte die Tochter des Militärs, Natalya Konewa, in einem Fernsehinterview am Wochenende. Ihr Vater habe den Tschechen nichts getan, sein Denkmal sei in Prag aber nicht sicher vor Wandalen, so die Leiterin der russischen Behörde für Kriegsdenkmäler. Der Bürgermeister des sechsten Prager Stadtbezirks, Ondřej Kolář begrüßte den Vorstoß. Der konservative Politiker setzt sich schon lange für eine Verlegung der Statue ein. Unter anderem deswegen bezeichnete ihn der russische Kulturminister vergangene Woche als „Gauleiter“, was in der tschechischen Politik für Empörung sorgte.

Marschall Iwan Stepanowitsch Konew war im Mai 1945 maßgeblich an der Befreiung Prags von den deutschen Besatzern beteiligt. In den vergangenen Jahren wurde dessen Denkmal in Prag wiederholt Ziel von Schmierereien und Farbangriffen, weshalb die Stadt das Standbild zeitweise verhüllen ließ. Vergangenes Jahr ließ die Bezirksverwaltung eine Tafel an der Statue anbringen, die auf Konews Rolle bei der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstands und des Baus der Berliner Mauer hinweist sowie auf die angebliche Beteiligung des Marschalls an der Militärspionage vor der Niederschlagung des Prager Frühling 1968.