Künstler protestierten gegen „nicht erfülltes Potenzial“ der Nationalgalerie
Im Sitz der Nationalgalerie im Prager Messepalast haben am Mittwoch rund 20 Künstler gegen das „nicht erfüllte Potenzial“ der Nationalgalerie protestiert. Die Gruppe von Künstlern, geleitet von Jiří David, wollte in Form eines „positiven Widerstands“ unter anderem auf leere Säle der Galerie aufmerksam machen. Die Künstler brachten in die Galerie ihre Werke mit, einen Teil davon ließen sie dort stehen. František Skála malte direkt am Ort einige Werke. Er las zudem eine Erklärung der Künstler vor. Sie kritisierten die Führung der Prager Nationalgalerie und erinnerten daran, dass mehrere fähige Mitarbeiter die Nationalgalerie wegen mangelnder Motivation und Inspiration verließen. Es könne den Künstlern zufolge nicht gerechtfertigt werden, dass die Nationalgalerie bis heute ausschließlich ein Programm verwirklicht, dass noch unter der Führung von Jiří Fajt zusammengestellt wurde. Zu den protestierenden Künstlern gehörten unter anderem Veronika Holcová, Jaroslav Róna, Radek Macke und Pavel Opočenský.
Fajt wurde 2019 vom Posten des Generaldirektors der Nationalgalerie plötzlich abberufen. Die Nationalgalerie hatte 1,5 Jahr lang eine provisorische Führung. Zur neuen Generaldirektorin ist ab Januar dieses Jahres die ehemalige Direktorin des Schlesischen Museums in Katowice, Alicja Knast, geworden. Der Initiator des Protestes, Jiří David, lehnte es am Mittwoch ab, mit der anwesenden Generaldirektorin zu diskutieren. Dafür habe die Führung genügend Zeit gehabt, so David.