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Gross ist bereit, sein Amt an den Diplomaten Jan Kohout abzugeben
Der tschechische Premier und Parteichef der Sozialdemokraten, Stanislav Gross, hat heute die Christdemokraten und die liberalen Unionisten aufgefordert, der Stabilität des Staates den Vorrang vor Parteiinteressen zu geben und die Entstehung eines neuen Kabinetts zu ermöglichen. Er ist bereit, sein Amt an den tschechischen Botschafter bei der EU, Jan Kohout, abzutreten. Voraussetzung seien jedoch erfolgreiche Verhandlungen über eine Neuauflage der zerbrochenen Drei-Parteien-Koalition, sagte Gross am Samstag in Prag. Sollten diese Gespräche scheitern, wolle er selbst im Amt bleiben und die CSSD in einer Minderheitsregierung zu regulären Wahlen im Juni 2006 führen. Die Verhandlungen sollen bereits an diesem Sonntag beginnen.
Zentralausschuss der Sozialdemokratischen Partei unterstützt die Vorstellung Gross' über eine neue Regierung
Der Zentralausschuss der Sozialdemokratischen Partei (CSSD) hat heute die Vorstellung von Premier Stanislav Gross über die Zusammensetzung einer neuen Regierung unterstützt. Der sozialdemokratische Parteichef bietet den Christdemokraten und den liberalen Unionisten Verhandlungen über die Bildung eines pro-europäischen Kabinetts an, in dem keine führenden Parteivertreter aus der zerbrochenen Koalition vertreten wären.
Opposition entschieden gegen altneue Koalition
Die Bildung einer altneuen Koalitionsregierung wurde von den beiden Oppositionsparteien entschieden abgelehnt. "Sie erscheint mir als Betrug an Bürgern, ich bin vom Vorgehen der Sozialdemokraten enttäuscht", sagte dazu der stellvertretende Parteichef der Demokratischen Bürgerpartei (ODS), Ivan Langer. Auf die politische Bühne kehre ihm zufolge die unpolitische Politik zurück.
Dagegen sind auch die Kommunisten. "Zu einer solchen Regierung, sollte sie wirklich gebildet werden, sage ich nein", erklärte der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Miroslav Grebenícek am Samstag. "Unter anderem auch darum, weil sie ihre Kompetenzen auf die Annahme des EU-Verfassungsvertrags und auf das Budget begrenzt, was sehr wenig ist", fügte er hinzu.
STEM: 61 Prozent der Tschechen gegen Fortsetzung der Koalition
Die Mehrheit der tschechischen Bürger wünscht sich keine Fortsetzung der Regierungskoalition von Sozialdemokraten, Christdemokraten und Unionisten. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der Meinungsforschungsagentur STEM, die im Auftrag der Tageszeitung Právo durchgeführt wurde. 61 Prozent der Befragten haben sich darin gegen eine Neuauflage der bisherigen Drei-Parteien-Koalition ausgesprochen. Fast die Hälfte der Befragten würde vorgezogene Neuwahlen begrüßen.
Polizeiaktion im Zentrum Prags - 5 Personen festgenommen
Die Polizei hat in der Nacht auf Samstag im Zentrum Prags an die 300 Personen kontrolliert. Es handelte sich um eine Aktion zur Bekämpfung der Straßenkriminalität. "Es wurden fünf Personen festgenommen, nach denen republikweit gefahndet wurde", sagte ein Sprecher der Prager Polizei.
Gedenkfeier in Orechov
Eine Gedenkfeier hat heute in Orechov bei Jihlava in Mähren stattgefunden. Ihre Teilnehmer gedachten der misslungenen Landung im Rahmen der englischen Operation Out Distance, zu der es im Jahr 1942 gekommen war.
Meteorologen warnen vor Aufstieg des Wasserstands
Die Meteorologen warnen vor einem Aufstieg des Wasserstands auf tschechischen Flüssen. Besonders in Mähren werden in der Nacht auf Sonntag starke Regenfälle erwartet.
Wetter
Am Sonntag soll es bewölkt sein, weiterhin muss mit Regenschauern gerechnet werden. Die Temperaturen während der Nacht liegen zwischen 4 und 0 Grad , die Tagehöchstwerte steigen auf 8 bis 12 Grad Celsius.