Täglicher Nachrichtenüberblick
Vertrag mit Taipeh: Shanghai bricht Beziehungen zu Prag ab
Das chinesische Shanghai hat jegliche Kontakte mit Prag abgebrochen. Dies berichtete die Presseagentur Reuters am Dienstag. Die Finanzmetropole reagierte damit auf den Partnerschaftsvertrag der tschechischen Hauptstadt mit Taipeh. Prag und Shanghai arbeiteten seit 2005 eng zusammen, auch wenn ein Partnerschaftsvertrag nicht geschlossen wurde.
Die Oberbürgermeister von Prag und Taipeh, Zdeněk Hřib und Ko Wen-je, haben am Montag einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Im vergangenen Jahr wurde wiederum ein sogenannter Schwestervertrag mit Peking aufgelöst. Hřib hatte einen Passus in dem Papier kritisiert, mit dem die sogenannte Ein-China-Politik anerkannt wird.
Prager Oberbürgermeister: Zusammenarbeit mit Shanghai brachte Prag bisher nicht viel
Der Prager Oberbürgermeister Zdeněk Hřib (Piratenpartei) sagte am Dienstag, die Zusammenarbeit mit Shanghai hatte bisher Prag nicht viel gebracht. Die Zusammenarbeit mit Taipeh sei in der Gegenwart für Prag nützlicher. Taipeh stehe Prag näher, was die Größe der Stadt und deren Werte betrifft, erklärte der Oberbürgermeister.
Prag lehnt Hřib zufolge die Zusammenarbeit mit Shanghai nicht ab. Aber die bisherige Zusammenarbeit mit der chinesischen Stadt bestand laut dem Oberbürgermeister nur darin, dass die Kreditanstalt Home Credit eine Ausbildung des Rettungsdienstes aus Shanghai durch den Prager Rettungsdienst bezahlte. Die Tatsache, dass Shanghai die Zusammenarbeit mit Prag abgebrochen hat, hat jetzt den Worten von Hřib zufolge die einzige Folge: Firma Home Credit wird den Prager Rettungsdienst nicht mehr als ein Sponsorengeschenk im Rahmen seiner Geschäfte mit den Verbraucherkrediten in China nutzen können.
Vertrag mit Taipeh: Tschechisch-chinesische Kammer befürchtet Folgen für Tourismus
Die Schließung des Vertrags zwischen Prag und Taipeh und die nachfolgende Abbrechung der Kontakte mit Prag durch das chinesische Shanghai kann negative Folgen für den Tourismus in der tschechischen Hauptstadt haben. Dies folgt aus einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der Wirtschaftskammer und der Tschechisch-Chinesischen Kammer der gegenseitigen Zusammenarbeit.
Tschechien besuchen jährlich mehr als 600.000 chinesische Touristen, die zweieinhalb Tage im Land verbringen, die Mehrheit davon reist nach Prag. Dies teilte ein Sprecher der Wirtschaftskammer mit.
Valachová lehnt Ombudsfrau-Kandidatur ab
Die ehemalige Bildungsministerin Kateřina Valachová will nicht Ombudsfrau werden. Über weitere Nominierungen könne nicht mehr gesprochen werden, da die Kandidaten so schon feststünden, so die Sozialdemokratin gegenüber der Presseagentur ČTK. Alles andere wäre ein unzulässiger Eingriff in den Wahlmodus. Außerdem habe sie genug Arbeit im Abgeordnetenhaus und würde den Senatskandidaten für den Posten, Alexander Schorm unterstützen.
Am Montag hatte Innenminister Jan Hamáček Staatspräsident Miloš Zeman die Ex-Bildungsministerin Kateřina Valachová als Ombudsfrau vorgeschlagen. Die bisherige Favoritin Zemans, Helena Válková, hatte eine Nominierung am Wochenende wegen Kritik an ihrer Arbeit während des Kommunismus abgelehnt. Der Ombudsmann wird kommenden Monat gewählt, da sich die Amtsinhaberin Anna Šabatová zu Ende Februar von ihrem Posten verabschiedet.
5G: Regierung hält an schneller Frequenz-Auktion fest
Die Frequenzen für den 5G-Ausbau in Tschechien sollen wie geplant im ersten Quartal 2020 versteigert werden. Dies geht aus einem Strategiepapier hervor, dass am Montag vom Kabinett verabschiedet wurde. Laut dem Amt für Telekommunikation ist die Auktion vorbereitet und kann jederzeit durchgeführt werden. Die Regierung verspricht sich durch die Versteigerung Einnahmen in Höhe von sechs Milliarden Kronen (238 Millionen Euro).
Ursprünglich sollte die Versteigerung bereits im Januar stattfinden, wegen Unstimmigkeiten bei der Ausschreibung war aber ein Aufschub im Gespräch. Laut Plan dürfte der 5G-Ausbau bereits im Jahr 2023 größtenteils abgeschlossen sein. Bereits jetzt stehen in einzelnen Gemeinden Testnetze.
Fußball: Hušbauer wechselt von Slavia Prag zur SG Dynamo Dresden
Der 29-jährige Mittelfeldspieler Josef Hušbauer wechselt auf Leihbasis vom tschechischen Champions-League-Teilnehmer Slavia Prag zur SG Dynamo Dresden. Der Vertrag läuft vorerst bis zum 30. Juni 2020, die SGD besitzt eine Kaufoption. Darüber informierten die beiden Fußballklubs am Dienstag auf ihren Webseiten. Der 21-malige tschechische Nationalspieler sagte, er freue sich auf eine neue Herausforderung.
Es handelt sich um das zweite Engagement des Spielers im Ausland. Im Frühjahr 2015 spielte er in Cagliari.
Das Wetter am Mittwoch, den 15. Januar
Am Mittwoch ist es überwiegend heiter in Tschechien, nur in der Böhmisch-Mährischen Höhe und in Mähren örtlich mit schwachen Regen- und Schneeschauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 4 bis 9 Grad Celsius.