Roma-Vertreter kritisieren Berichterstattung

Vertreter der Roma-Minderheit in Tschechien haben die Berichterstattung der örtlichen Medien über Straftaten kritisiert. In vielen Medienbeiträgen würden Täter als Roma identifiziert, ohne dass dafür eindeutige Beweise vorlägen, hieß es in einer in Prag verbreiteten Erklärung. Die Roma-Mitglieder des nationalen Rats der Minderheit sprachen von einer gezielten Kampagne kommerzieller Medien.

Für Aufsehen hatte eine Fernsehreportage über ein 15-jähriges Mädchen gesorgt, das behauptete, von drei Roma angegriffen worden zu sein. Die Polizei stellte später fest, dass sie sich die Verletzungen selbst zugefügt hatte. Solche Desinformationen würden Anti-Roma-Stimmungen in der Gesellschaft stärken und den Einfluss extremistischer Gruppierungen fördern, teilten die Minderheitenvertreter mit. Der nationale Rundfunk- und Fernsehrat forderte die Roma-Vertreter auf, sich mit einer offiziellen Beschwerde an die Kontrollinstanz zu wenden.