Russische Quellen: Tschechien plant Schließung seiner Botschaft in Moskau

Die tschechische Regierung hat angeblich beschlossen, ihre Botschaft in Moskau zu schließen. Das sagte ein nicht genannter Vertreter der russischen Diplomatie am Samstag der Agentur Interfax in Reaktion auf die Ausweisung von 18 russischen Diplomaten aus Tschechien. Die Behauptung, dass russische Geheimdienste etwas mit der Explosion im Munitionslager Vrbětice 2014 zu tun haben sollen, sei absurd, urteilte zudem Wladimir Dschabarow, erster stellvertretender Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses in der oberen Parlamentskammer, dem Föderationsrat. Der Chef des außenpolitischen Ausschusses der unteren Parlamentskammer Staatsduma, Leonid Sluzki, wiederum sprach gegenüber Interfax von notwendigen „Vergeltungsmaßnahmen“.

Die tschechische Polizeizentrale zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens (NCOZ) sucht derweil „in Zusammenhang mit der Untersuchung eines schweren Verbrechens“ nach zwei Männern mit russischem Pass. Wie die Behörde auf ihrer Webseite mitteilt, sollen sich beide in der Zeit der Explosionen in Vrbětice in Prag, dem Mährisch-Schlesischen Kreis und dem Kreis Zlín aufgehalten haben. Den Fotografien und Namen nach handelt es sich um die gleichen Männer, die im Fall Sergej Skripal verdächtig sind. Der ehemalige russische Geheimagent und seine Tochter Julija wurden 2018 im britischen Salisbury Opfer eines Giftattentats.