Sozialdemokraten fordern Krisenplan der Regierung für mährisch-schlesischen Kreis

Die Sozialdemokratische Partei (ČSSD) hat von der Regierung einen langfristigen Plan zur Bewältigung der Situation im mährisch-schlesischen Kreis gefordert. Dazu solle die Funktion eines Bevollmächtigten für diese Region direkt im Regierungsamt in Prag geschaffen werden, sagte Parteichef Bohuslav Sobotka am Freitag auf einer Pressekonferenz. Daneben solle das wirtschaftliche Gebaren der Bergwerksfirma OKD unabhängig geprüft werden. Die Firma hatte angekündigt, die Mine Paskov zu schließen, die Jobs von 3000 Bergleuten stehen damit auf dem Spiel. Auch der Verband der Kreise der Tschechischen Republik hat die Regierung aufgefordert, Schritte gegen die drohende soziale Explosion einzuleiten.

Der mährisch-schlesische Kreis um die Stadt Ostrava / Ostrau befindet sich seit Jahren in der Krise. Das ehemalige Zentrum der Stahl- und Kohleindustrie in der Tschechoslowakei durchläuft einen rigiden Strukturwandel, die Arbeitslosigkeit ist hoch und die sozialen Spannungen nehmen zu. Die Firma OKD betreibt dort die letzten Steinkohlebergwerke Tschechiens, vor allem der niedrige Weltmarktpreis für Kohle macht aber ein wirtschaftliches Arbeiten nicht mehr möglich.