Täglicher Nachrichtenüberblick

Staatstrauer: Tschechien verabschiedet sich von Senatspräsident Kubera

Am Montag verabschiedet sich die tschechische Öffentlichkeit von Senatspräsident Jaroslav Kubera (Bürgerdemokraten), der vor zwei Wochen gestorben ist. Hunderte von Menschen kamen am Montagvormittag ins Theater Krušnohorské divadlo in Teplice / Teplitz, um das Andenken des verstorbenen Politikers zu ehren. Kubera war Jahre lang Oberbürgermeister der Stadt. Der gegenwärtige Oberbürgermeister von Teplice, Hynek Hanza (Bürgerdemokraten), sagte, er sei nicht überrascht, dass so viele Menschen gekommen seien. Kubera sei sehr beliebt gewesen, so Hanza. Auch Staatspräsident Miloš Zeman reiste nach Teplice, um das Andenken von Jaroslav Kubera zu ehren.

Eine Trauerzeremonie fand am Montagnachmittag auch im Prager Rudolfinum statt. Der Hauptredner war der ehemalige Senatspräsident Přemysl Sobotka (Bürgerdemokraten). Er hob Kuberas Sinn für Humor hervor. An den verstorbenen Politiker erinnerte sich auch der Schauspieler und ehemalige Senator, Tomáš Töpfer. Es trat die Nordböhmische Philharmonie Teplice auf. Der kanadische Chefdirigent Charles Olivieri-Munroe erklärte, Kubera sei ein sehr fähiger und ehrlicher Mensch gewesen. Er würdigte die Tatsache, dass Kubera als Oberbürgermeister die Philharmoniker unterstützte. Am Montag galt in Tschechien die Staatstrauer, die Staatsflaggen wurden auf Halbmast gezogen, am Montagmittag ertönten im ganzen Land die Sirenen.

Jaroslav Kubera starb am 20. Januar im Alter von 72 Jahren.

Tschechien setzt Direktflüge nach China aus

Tschechien setzt wegen des Coronavirus alle Direktflüge nach China aus. Das Flugverbot tritt am kommenden Sonntag in Kraft, wie das Regierungskabinett entschieden hat. Mit der zeitlichen Verzögerung soll Rücksicht genommen werden auf rund einhundert Tschechen, die mittlerweile in ihre Heimat zurückkehren wollen. Dies sagte Premier Andrej Babiš (Partei Ano) bereits am Sonntag. Sollten weitere Tschechen später zurückkehren wollen, könnte ein Regierungsflugzeug eingesetzt werden, so Babiš.

Prag unterhält direkte Flugverbindungen nach Peking, Chengdu sowie Shanghai via Xi´an. Insgesamt zwölf Mal wird bisher pro Woche geflogen. Im vergangenen Jahr nutzten rund 188.000 diese Direktflüge.

Coronavirus: Tests der evakuierten Tschechen sind negativ

Die Testergebnisse auf Coronavirus der fünf Tschechen, die aus China evakuiert wurden, sind negativ. Dies teilte Gesundheitsminister Adam Vojtěch (parteilos) am Montag via Twitter. Die Evakuierten wurden nach der Landung ihres Flugzeugs in der Nacht auf Montag ins Krankenhaus Na Bulovce gebracht. Dort müssen sie zwei Wochen in Quarantäne verbringen, da die Inkubationszeit bei dem Virus bis zu 14 Tage beträgt.

Die Tschechen waren in einem französischen Flugzeug aus Wuhan zunächst nach Südfrankreich mitgeflogen. Dieses hatte insgesamt 250 Menschen aus 30 Ländern an Bord. Anschließend wurden die fünf nach Brüssel geflogen, von wo sie am Abend mit einem Militärflugzeug nach Prag gebracht wurden. Am Montag meldete China bereits über 17.000 Infizierte und über 360 Todesopfer des neuartigen Coronavirus.

Tschechien schickt China zehn Millionen Kronen als humanitäre Hilfe

Tschechien schickt China im Zusammenhang mit dem Coronavirus zehn Millionen Kronen (600.000 Euro) als humanitäre Hilfe. Die Regierung billigte am Montag den entsprechenden Vorschlag von Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten).

Das Außenministerium werde die Gelder China durch die Vermittlung internationaler Organisationen gewähren, erklärte Petříček. Das Außenministerium und das Gesundheitsministerium verhandeln darüber, dass China auch Krankenwagen zur Verfügung gestellt werden könnten.

Prager Stadtrat billigt Partnerschaftsvertrag mit Wien

Der Prager Stadtrat hat am Montag den Text des Partnerschaftsvertrags mit Wien gebilligt. Laut dem Vertrag wollen die beiden Hauptstädte in 13 Bereichen zusammenarbeiten, unter anderem im Verkehr, in der Kultur und Sicherheit.

Der Prager Oberbürgermeister Zdeněk Hřib (Piraten) bezeichnete Wien als eine Stadt mit einer hohen Lebensqualität. Prag möchte sich seinen Worten zufolge durch Wien inspirieren.

Rockmusiker Ivan Král gestorben

Der tschechisch-amerikanische Rockmusiker Ivan Král ist tot. Der frühere Gitarrist von Patti Smith starb am Sonntag im Alter von 71 Jahren in den USA. Král emigrierte 1966 in die Vereinigten Staaten und kehrte aber in den 1990er Jahren teilweise nach Tschechien zurück.

Král schrieb unter anderem für Patti Smith den Song „Dancing Barefoot“. Daneben arbeitete er auch mit Iggy Pop, David Bowie oder Blondie zusammen. In Tschechien produzierte er unter anderem Alben der Band Lucie und der Sängerin Aneta Langerová. Ein neues Album von Ivan Král in der zweiten Februarhälfte in Tschechien erscheinen. Dies teilte Marcela Kočandrlová vom Label Warner Music am Montag mit.

Das Wetter am Dienstag, 4. Februar

Am Dienstag ist es in Tschechien meist bewölkt, mit Schauern in weiten Teilen des Landes. In Lagen ab 600 Metern Schnee. In den Bergen werden sich Schneeverwehungen bilden. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 3 bis 7 Grad Celsius.