Täglicher Nachrichtenüberblick

Juncker weist Babišs Vorwürfe gegen Olaf zurück

Der Vorsitzende der EU-Kommission Jean-Claude Juncker hat die Vorwürfe von Tschechiens Premier Andrej Babiš (Ano) gegen das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (Olaf) abgelehnt. Olaf arbeite unabhängig, unterstrich er in einem Interview für die tschechische Tageszeitung Hospodářské noviny (Montagsausgabe).

Olaf ermittelte bis Ende 2017 wegen eines möglichen Betrugs mit den EU-Fördergeldern beim Bau des Luxusressorts „Storchennest“ in Tschechien. Die tschechische Polizei schlug im April vor, eine Anklage gegen Babiš und weitere Personen zu erheben.

Der Regierungschef weist die Vorwürfe zurück. Er sagte Anfang des Jahres, die Ermittlungen sowohl in Tschechien als auch in Brüssel würden politisiert, und Olaf sei Teil eines Komplotts gegen seine Person.

Außenminister Petříček trifft Chinas Botschafter wegen Maßnahmen gegen tschechische Künstler

Der tschechische Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) wird mit dem chinesischen Botschafter zusammentreffen. Das Thema des Gesprächs wird die Information sein, dass China Auftritte tschechischer Musikensembles aufgehoben hat, deren Name mit Prag verbunden ist. Das sagte der Außenminister am Montag gegenüber Medien. Vor dem Treffen will er die Informationen noch beim Kulturministerium überprüfen. Er halte es für unglücklich, wenn Konzerte tschechischer Künstler eingeschränkt werden sollten.

Über die Aufhebung von Auftritten tschechischer Künstler sprach Kulturminister Antonín Staněk (Sozialdemokraten) während seines Besuches in China. Staněk zufolge reagierten chinesischen Behörden auf einige Erklärungen des Prager Oberbürgermeisters Zdeněk Hřib (Piraten). China hatte die Erlaubnis für eine Tournee der PKF-Prague Philharmonia damit bedingt, dass die Musiker zuvor die Haltung der Prager Stadtführung kritisieren müssen. Dies lehnte das Orchester ab.

Außenminister Petříček: Kulturminister soll Fajts Abberufung dem Parteigremium erklären

Kulturminister Antonín Staněk (Sozialdemokraten) soll dem Parteigremium seine Schritte in der Personalpolitik erklären. Das sagte der Außenminister und Vizevorsitzende der Sozialdemokraten, Tomáš Petříček, am Montag. Roman Onderka, ein weiterer Vizechef der Sozialdemokraten, erklärte am Sonntag, dass man über Staněks Abberufung vom Ministerposten nachdenken müsse.

Staněk wird wegen der Abberufung des Direktors der Nationalgalerie Prag, Jiří Fajt, und des Direktors des Kunstmuseums Olomouc / Olmütz, Michal Soukup, stark kritisiert. Vertreter von Kulturinstitutionen und freie Künstler unterzeichneten eine Petition für Staněks Abberufung vom Ministerposten.

Umfrage: In Tschechien überwiegt positives Bild von der EU

Die Mehrheit der Tschechen ist mit der Europäischen Union zufrieden. Laut einer Umfrage, deren Ergebnisse am Montag veröffentlicht wurden, unterstützen 56 Prozent der Tschechen die Mitgliedschaft ihres Landes in der EU. Damit liegt der Wert so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Nach der Meinung von sieben Prozent der tschechischen Bürger funktioniere die Union gut, 54 Prozent der Befragten würden Reformen im Wirken der EU begrüßen. Elf Prozent der Befragten sprachen sich für einen sofortigen Austritt aus der Union aus. 27 Prozent Tschechen wären für einen Austritt, falls sich die Union nicht reformieren würde. Aus der Umfrage geht zudem hervor, dass die Tschechen über die Abläufe und Kompetenzen in der EU wenig informiert sind.

Die Umfrage wurde von den Meinungsforschungsinstituten Behavio und Stem und dem Institut für europäische Politik Europeum vom Dezember bis Februar durchgeführt.

Fußball-Nationalspieler Šural stirbt nach Busunfall

Der tschechische Fußball-Nationalspieler Josef Šural ist bei einem Verkehrsunfall in der Türkei gestorben. Der Stürmer des türkischen Erstliga-Klubs Alanyaspor wurde bei einem Unfall in einem Minibus auf der Rückreise vom Auswärtsspiel bei Kayserispor schwer verletzt. Später erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen. Dies teilte der Klub am Montagmorgen mit. Der Fahrer sei hinter dem Steuer eingeschlafen, wurde der Klub-Vorsitzende zitiert.

Der 28-Jährige wechselte erst im Januar von Sparta Prag in die türkische SüperLig.

Josef Šurals Kollegen sind geschockt über die Tragödie. Šurals früherer Verein Sparta Prag reagierte bestürzt auf die traurige Nachricht: "Wir sind tief betroffen von der tragischen Nachricht des Todes unseres Freundes und ehemaligen Kapitäns Josef Sural. Wir sprechen seiner Familie unser Beileid aus. Šury, wir werden dich nie vergessen!", teilte der Verein via Twitter mit. Šural absolvierte 20 Länderspiele für die tschechische Nationalmannschaft. "Er war ein bescheidener und ehrlicher Kerl", teilte der Nationaltrainer Jaroslav Šilhavý am Montag in Prag mit.

Auf Josef Šurals Tod reagierten neben den tschechischen Fußballklubs auch viele ausländische Klubs, darunter Sevilla und FC Porto. Um den verstorbenen Spieler trauern auch Torhüter Petr Čech und Iker Casillas.

Kiska zeichnet Leiter des Prager Nationalmuseums aus

Der slowakische Staatspräsident Andrej Kiska hat am Montag in Prag den Leiter des Nationalmuseums Michal Lukeš ausgezeichnet. Er verlieh ihm den Orden des Weißen Doppelkreuzes zweiter Klasse, der in der Slowakei die zweithöchste Auszeichnung für Ausländer ist. Kiska hob die Rolle von Lukeš bei der Rekonstruktion des Nationalmuseums hervor. Lukeš sagte, er schätze die Auszeichnung sehr unter anderem aus dem Grund, dass er Slowakistik studiert habe. Dier Auszeichnung gehöre jedoch allen Mitarbeitern des Nationalmuseums, erklärte der Museumsleiter.

Kiska sprach während seines Besuchs in Prag mit Kulturminister Antonín Staněk (Sozialdemokraten) über die Lage in der Kultur der beiden Länder. Kiska traf am Montag auch mit dem Prager Oberbürgermeister Zdeněk Hřib (Piraten) zusammen, von dem er den symbolischen Schlüssel der Stadt Prag erhielt.

Wetter am Dienstag, den 30. April

Am Dienstag ist es in Tschechien bewölkt mit Regen oder Regenschauern, vereinzelt Gewitter. Die höchsten Tagestemperaturen steigen auf 13 bis 17 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden 8 Grad Celsius erreicht.