Täglicher Nachrichtenüberblick

Petříček verhandelte mit Pompeo über Zölle und Mission in Afghanistan

Der tschechische Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) hat sich am Freitag mit seinem amerikanischen Amtskollegen Mike Pompeo in Washington getroffen. Während der Gespräche habe er betont, dass Tschechien einen amerikanischen Einfuhrzoll auf europäische Autos ablehnt, teilte Petříček im Anschluss via Twitter mit. Mit der Einführung solcher Zölle hat US-Präsident Donald Trump bereits mehrfach gedroht. Beide Außenminister sprachen zudem über Cybersicherheit und die gemeinsame Koordinierung des weiteren Einsatzes ihrer jeweiligen Militäreinheiten in Afghanistan.

Wie Petříček wiederholte, sei der Chef des Weißen Hauses zu einem Besuch nach Prag eingeladen. Über einen konkreten Termin aber habe man nicht gesprochen. Tschechiens Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) reist auf Einladung von Trump am 7. März zu einem offiziellen Besuch in die USA.

Verhindertes Unglück bei Pilsen: Zwei Züge stoppen 34 Meter voneinander

Am Freitagabend ist ein schweres Zugunglück nahe Plzeň / Pilsen durch die geistesgegenwärtige Reaktion zweier Lokführer gerade noch verhindert worden. In Ejpovice überfuhr der D-Zug von Prag nach München ein rotes Signal und geriet auf die Gegenstrecke. Dort war zur gleichen Zeit ein lokaler Personenzug unterwegs. Beide Lokführer leiteten die Vollbremsung ein und brachten ihre Züge nur 34 Meter voneinander zum Stehen. Im D-Zug reisten zirka 320 Fahrgäste, im Personenzug waren 17 Menschen unterwegs. Keinem der Reisenden ist etwas passiert, sagte der Sprecher der Bahninspektion, Martin Drápal, gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Ebenso seien keine Sachschäden festgestellt worden, hieß es.

Das Ereignis geschah gegen 19.20 Uhr. Wegen des Zwischenfalls und der Rückführung des D-Zugs auf sein eigentliches Fahrgleis war der Streckenabschnitt bei Ejpovice fast drei Stunden gesperrt. Der Bahnverkehr wurde gegen 22 Uhr wieder aufgenommen. Nach Aussage von Drápal nähmen die unerlaubten Fahrten auf dem Schienenstrang weiter zu. Es passiere jedoch nicht oft, dass zwei Reisezüge so nahe voneinander zum Stehen kommen, ergänzte der Sprecher der Bahninspektion.

Baude im Riesengebirge abgebrannt – Leiche in der Asche gefunden

Nach dem Abbrennen einer Bergbaude im Riesengebirge hat die Feuerwehr am Freitagabend die Überreste einer Leiche gefunden. Das Unglück ereignete sich in Velká Úpa / Groß Aupa, einem Ortsteil des Wintersportortes Pec pod Sněžkou / Petzer unter der Schneekoppe. Der Brand wurde der Feuerwehr gegen 18 Uhr gemeldet, das Löschen der Flammen gestaltete sich aufgrund der Hanglage als schwierig. Zum Löschen wurde auch Schnee verwendet.

Weil sich das Feuer sehr schnell ausgebreitet hatte, ließen die Feuerwehrleute die Baude bis auf ihr Fundament abbrennen und wachten darüber, dass die Flammen nicht auf andere Gebäude übergreifen. Im Anschluss daran fanden sie in der Asche die Leiche. Die Identität des Toten soll anhand einer Genanalyse festgestellt werden, mit einem Ergebnis sei erst nach Wochen zu rechnen, informierte die Kriminalpolizei. Der entstandene Schaden wurde mit vier Millionen Kronen (156.000 Euro) beziffert.

Dlask-Gut eröffnet Hoch-Zeit des tschechischen Karnevals

An traditioneller Stätte, dem Dlask-Gut in der Gemeinde Dolánky bei Turnov / Turnau in Nordböhmen, wurde am Samstag die Hoch-Zeit des tschechischen Faschings eingeläutet. Die für die Tschechen eher ungewohnte Tradition wurde historischen Quellen zufolge im Gebiet des Isertals sehr gepflegt. Daran erinnerte die Kostüm- und Maskenparade, die am Samstag in dem altehrwürdigen Gutshof stattfand.

Das Dlask-Gut ist heute ein Freilichtmuseum und -theater, in dem unter anderem gezeigt wird, wie hier der Fasching im 19. Jahrhundert gefeiert wird. Dank dieser Initiative hat die alte Tradition nach und nach wieder in der Region Einzug gehalten. Karneval wird hier nun wieder in mehreren Dörfern der Gegend begangen.

Fußball: Nationalkapitän Dočkal wieder in Diensten von Sparta Prag

Der Kapitän der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft, Bořek Dočkal, spielt wieder für Sparta Prag. Am Freitag unterschrieb der 30-jährige Mittelfeldspieler einen Vertrag über dreieinhalb Jahre bei seinem Ex-Verein. Damit wurde die komplizierte Rückholaktion der Prager um ihren Spielführer erfolgreich abgeschlossen.

Dočkal war vor zwei Jahren für umgerechnet 9 Million Euro an den chinesischen Verein Henan Jianye verkauft worden. Das war die zweithöchste Ablöse, die bisher für einen Spieler der tschechischen Liga gezahlt wurde. In China kam Dočkal jedoch nicht zurecht, so dass er in der vergangenen Saison an den Club Philadelphia Union in der amerikanischen Major League Soccer (MLS) ausgeliehen wurde. Die Verhandlungen über den Rückkauf des Offensivspielers waren langwierig und zäh. Medienberichten zufolge soll Sparta Prag für Dočkal 1,5 Millionen Euro an die Chinesen zahlen.

Tennis: Kvitová erreicht Finale des Turniers in Dubai

Tennisspielerin Petra Kvitová hat das Finale des WTA-Turniers in Dubai erreicht. In der Vorschlussrunde bezwang sie am Freitag Hsieh Su-wie aus Taiwan in drei Sätzen mit 3:6, 6:2 und 6:4. Die 28-jährige Tschechin steht damit zum dritten Mal in diesem Jahr in einem Endspiel. In diesem trifft sie am Samstag auf die Schweizerin Belinda Bencic. Im Falle eines Sieges rückt Kvitová erneut auf Platz zwei der Weltrangliste vor.

Bei einem Erfolg im Finale würde die zweifache Wimbledonsiegerin ihren 27. Turniersieg feiern und in der ewigen Bilanz aller Tschechinnen zur zweitplatzierten Hana Mandlíková aufschließen. Vor ihr läge dann nur noch die unerreichbare Martina Navrátilová mit 167 Triumphen.

Das Wetter am Sonntag: heiter in Böhmen, wolkig in Mähren, bis 10 Grad

Am Sonntag ist es in Böhmen überwiegend heiter, in Mähren und Mährisch-Schlesien dagegen wolkig bis stark bewölkt. Im Osten des Landes gibt es zudem leichten Schneefall. Am Nachmittag geht aber auch hier die Bewölkung von Nordwesten her zurück. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 2 bis 6 Grad, in der Westhälfte Böhmens aber steigt das Quecksilber auf 6 bis 10 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden die Höchstwerte bis auf +4 Grad ansteigen, im Osten aber wird maximal -1 Grad Celsius erreicht. Es weht ein schwacher aus wechselnden Richtungen.