Tschechisch-liechtensteinische Historikerkommission wird sich auch mit dem Jahr 1945 befassen

Die tschechisch-liechtensteinische Historikerkommission will die gemeinsame Geschichte beider Länder „ohne Tabus“ erforschen. Dazu gehöre auch das Jahr 1945, in dem die Fürstenfamilie Liechtenstein ihr großes Eigentum in der damaligen Tschechoslowakei verlor, wie der Brünner Historiker Tomáš Knoz am Mittwoch der Presse mitteilte. Knoz ist Prodekan der Philosophischen Fakultät der Brünner Masaryk-Universität und Mitglied der Historiker-Kommission. Auf die Einrichtung der Kommission hatten sich die Außenminister beider Länder im Jahr 2009 bei der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Liechtenstein und Tschechien geeinigt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie Liechtenstein in der Tschechoslowakei enteignet, weil die damaligen Machthaber ihr eine Kollaboration mit den Nazis unterstellten. Laut Hans Adam II. hat seine Familie während des Kriegs jedoch das Protektorat Böhmen und Mähren nicht anerkannt und unterstützte finanziell die Exilregierung von Beneš.