Tschechische Regierung beschließt Entschädigung für Opfer kommunistischer Verfolgung

Der tschechische Staat könnte Menschen entschädigen, die vom kommunistischen Regime verfolgt wurden. Konkret geht es um Personen, die zur Emigration gezwungen wurden, oder die durch die so genannte Schutzaufsicht schikaniert wurden. Das Kabinett hat am Mittwoch zwei Gesetze gebilligt, nach denen solche Verfolgten eine einmalige Entschädigung von 100.000 Kronen (4000 Euro) erhalten sollen.

Das Innenministerium geht davon aus, dass zwischen 100 und 400 Anträge von Menschen eingehen werden, die zur Ausreise aus der Tschechoslowakei gedrängt wurden. Laut dem Justizministerium ist es schwierig, zu schätzen, wie viele Personen unter politischer Schutzaufsicht lebten. Das Institut für das Studium totalitärer Regime verzeichnet 588 solcher Regimegegner und geht davon aus, dass derzeit Dutzende oder Hunderte von ihnen leben. Die Anwälte ihrerseits glauben, dass sich die Entschädigung auf 2000 bis 3000 Personen beziehen kann.