Tschechische Wissenschaftler beweisen erstmals die Existenz von Sigma-Löchern
Tschechische Wissenschaftler haben erstmals bewiesen, dass es sogenannte Sigma-Löcher gibt. Dies sind positiv geladene Regionen in den negativ geladenen Halogenen. Damit bewiesen die Forscher, dass eine Brückenbindung besteht zwischen zwei elektronegativen Atomen, die sich eigentlich abstoßen müssten. Diese Bindung wird nur möglich, weil das Halogenatom eine ungleiche Elektronenverteilung entwickelt. Die Wissenschaftler von vier Institutionen erfanden eine Methode, um das Phänomen nachzuweisen. Ihre Erkenntnisse haben sie am Freitag in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Demnach handelt es sich um ein bahnbrechendes Forschungsergebnis. Es könne dabei helfen zu verstehen, wie Atome und Moleküle miteinander reagieren, hieß es. In der Zukunft ließen sich so vielleicht neue Medikamente entwickeln. Die Theorie der Sigma-Löchern war bereits vor 50 Jahren entstanden, konnte bisher aber nicht bewiesen werden. An den Forschungen nahmen Physiker, Biologen, Biochemiker und Materialtechniker der Akademie der Wissenschaften, der Technischen Universität in Ostrava / Ostrau und der Palacký-Universität in Pardubice teil.