Vaclav Havel: Tschechisch-deutsche Beziehungen müssen von Dogmen befreit werden

Der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel hat sich anlässlich der Konferenz "Toleranz statt Intoleranz", die am Freitag im nordböhmischen Usti nad Labem / Aussig an der Elbe eröffnet wurde, für die Überwindung von Mythen, Vorurteilen und Dogmen in den tschechisch-deutschen Beziehungen ausgesprochen. Aus Krankheitsgründen konnte Havel nicht selbst an der Konferenz teilnehmen, seine Rede wurde vom ehemaligen tschechischen Vize-Außenminister Alexandr Vondra vorgetragen. Havel wies darauf hin, dass es in der kommunistischen Tschechoslowakei keinen freien Nachdenkprozess über das Verhältnis zwischen Tschechen und Deutschen gegeben habe. Insbesondere kritisierte er in seiner Stellungnahme jene Politiker, die die dadurch überlieferten Dogmen auch heute bewusst für sich ausnützen und dadurch weiter festigen würden. Die Konferenz zu den tschechisch-deutschen Beziehungen endet am Sonntag.