Polnische Politiker weisen Havels Ruf nach Wahlbeobachtern scharf zurück

Polnische Politiker haben parteiübergreifend mit Ablehnung auf den Vorschlag des ehemaligen tschechischen Präsidenten Vaclav Havel reagiert, Wahlbeobachter zu den kommenden Parlamentswahlen einzuladen. Auch der ehemalige polnische Präsident Lech Walesa sagte, dass in Polen keine Diktatur oder eine vergleichbare Situation wie in der Dritten Welt drohe. Ebenso äußerte der tschechische Vizepremier Alexandr Vondra, dass die Demokratie in Polen nicht gefährdet sei und keine Wahlbeobachter nötig seien. Am Montag hatte Vaclav Havel während eines Besuches in Krakow / Krakau gesagt, es sei im Interesse aller polnischen Bürger, wenn internationale Beobachter zu den Wahlen eingeladen würden. Havel reagierte damit auf die Regierungskrise in Polen, die im Sommer vor allem durch einen Abhörskandal ausgelöst worden war.