Anhaltende Dürre legt Hungersteine in der Elbe bei Děčín frei

Die anhaltende Dürre hat den Unterlauf der Elbe in Tschechien zunehmend ausgetrocknet. An einigen Stellen legt das Bett des Flusses bereits sogenannte Hungersteine frei. Die Steine erhielten diese Bezeichnung für über 100 Jahren, weil sie die Not symbolisierten, die mit der Trockenheit einherging: ausbleibende Schiffstransporte, fehlender Fischfang oder ausgedörrte Felder machten den Menschen zu schaffen. Die Steine dienten zudem als Markierung von Niedrigwasser – die dort eingeritzten Jahreszahlen bezeugen frühere Pegelniedrigstände. Einer dieser Steine ist derzeit an der Elbe bei Těchlovice unweit von Děčín / Tetschen zu sehen. Hatte die Elbe bei ihrem letzten Hochwasser im Jahr 2013 bei Ústí nad Labem / Aussig an der Elbe noch einen Pegelstand von 10,72 Meter, und beim Hochwasser von 2002 sogar von fast 12 Metern, so wurden am Dienstag lediglich 1,21 Meter gemessen.

Autor: Lothar Martin