Erneute Explosionen im Munitionslager in Vlachovice – Zwei Arbeiter weiter vermisst

Im tschechischen Munitionslager in der südostmährischen Gemeinde Vlachovice hat es in der Nacht zu Freitag zwei weitere Explosionen gegeben. Das Lager wurde nach einem riesigen Brand, den eine Explosionsserie auslöste, am Donnerstag komplett zerstört. Die Feuerwehr ist seitdem mit mehreren Einheiten vor Ort, aus Sicherheitsgründen aber konnte der ausgebrochene Brand nicht direkt bekämpft werden. Auch Pyrotechniker der Polizei waren noch nicht auf dem Lagergelände. Es gäbe dort noch jede Menge an heißer Munition, die noch nicht explodiert sei. Man müsse daher warten, bis sie sich abgekühlt habe, sagte eine Polizeisprecherin. Zwei Beschäftigte der Ostrauer Firma Imex Group, die das Lager vermietet, werden weiter vermisst. Die 56 und 59 Jahre alten Männer hätten sich zur Unglückszeit auf dem Gelände aufgehalten, bestätigt die Sprecherin.

In dem Lager wurde der Feuerwehr zufolge Infanterie- und Artillerie-Munition aufbewahrt. Mehrere Hundert Anwohner und die Schüler einer nahen Berufsschule wurden am Donnerstag in Sicherheit gebracht. Feldjäger und Polizei sperrten das Gelände und die Zufahrtsstraßen weiträumig ab. Die Druckwelle brachte der Agentur ČTK zufolge im nahe gelegenen Ortskern Fensterscheiben zum Bersten. Ein Hubschrauber der Armee überwacht kontinuierlich das in einem Tal gelegene Lager aus der Luft. Wie es zu dem Brand und der Explosionsserie kommen konnte, ist weiter unklar. Die Möglichkeiten reichten von einem Kabelbrand bis hin zu unsachgemäßem Umgang mit der Munition, sagte ein Sprengstoffexperte dem Tschechischen Rundfunk.

Autor: Lothar Martin