Ex-Präsident Havel ruft bei polnischen Solidarnosc-Feiern zur Unterstützung unfreier Länder auf
Führende europäische Politiker haben die Gründung der Gewerkschaft «Solidarnosc» (Solidarität) vor 25 Jahren am Mittwoch als Sieg der polnischen Freiheitsbewegung gewürdigt. «Solidarnosc hat die moderne Welt verändert», sagte Staatspräsident Aleksander Kwasniewski vor Staatsgästen aus fast 30 europäischen Staaten. Die Idee der Solidarität sei die «wichtigste Antwort auf die globalisierte Welt im 21. Jahrhundert.» Unter den Gästen war auch der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel. Er erinnerte unter starkem Beifall an die Hoffnungen, die der Kampf der polnischen Arbeiter in der Tschechoslowakei weckte. Man habe damals gewusst, dass das der Anfang vom Ende des Komunismus sei. Zugleich betonte Havel, am 25. Jahrestag von Solidarnosc müsse auch an die Länder erinnert werden, in denen noch immer Dissidenten um Menschenrechte kämpften und die Menschen unfrei seien. «Solidarität heißt nicht nur Freiheit, sondern auch Verantwortung.» Die Menschen in Weißrussland, Birma, Kuba oder Nordkorea bräuchten Zeichen klarer Unterstützung, forderte Havel.