Greenpeace protestiert gegen elbnahes Chemiewerk Spolana in Böhmen

Auf dem Gelände des umstrittenen Chemiewerks "Spolana" im mittelböhmischen Neratovice haben am Montag Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace mit Schlammcontainern gegen die Vergiftung der umliegenden Gewässer protestiert. Der Schlamm stamme aus einem nahen Kanal, der nach Messungen des Umweltministeriums in Prag mit Dioxin verseucht sei, sagte ein Greenpeace-Sprecher. Eine Dekontaminierung sei von "Spolana" mehrfach versprochen, aber nie unternommen worden, warf er dem Unternehmen vor. Ein Sprecher der Firma wies die Vorwürfe zurück. Es sei mit den Behörden abgesprochen, dass zunächst die giftigen Altlasten auf dem Firmengelände beseitigt würden, sagte er. Der Kanal stehe auf dem Zeitplan für April 2004. Greenpeace beendete die Aktion nach wenigen Stunden und ließ die Container im Spolana-Verwaltungsgebäude zurück. Die Jahrhundertflut im August 2002 hatte das nahe an der Elbe gelegene Chemiewerk überschwemmt und zahlreiche Schadstoffe in den Oberlauf des Flusses gespült.

Autor: Lothar Martin