Kritik an geplanter Finanzhilfe für bedrohte LG.Philips Displays

Die mit ihren rund 1300 Beschäftigten vom Aus bedrohte Glasfabrik LG.Philips Displays in Tschechien hat nach mehrtägigem Stillstand die Produktion teilweise wieder aufgenommen. Jedoch sei das Schicksal des Werks im mährischen Hranice, einer der größten Auslandsinvestitionen seit der politischen Wende von 1989, weiterhin ungeklärt, meldete die Prager Nachrichtenagentur CTK am Mittwoch. Die tschechische Regierung werde dem Unternehmen möglicherweise mit einer Finanzhilfe von bis zu 10,3 Millionen Euro unter die Arme greifen, hieß es. Gegen diese Maßnahme hagelte es aber Protest von heimischen Firmen. Ein Sprecher des tschechischen Fernseh-Herstellers TCT warf dem Kabinett vor, ausländische Investoren zu bevorzugen. Das Unternehmen sei mit 1400 Beschäftigten in der gleichen prekären Lage wie LG.Philips Displays, erhalte jedoch von der eigenen Regierung keine Hilfe. "Tschechische Unternehmer sind Fremde im eigenen Land", kritisierte der Vorsitzende des tschechischen Industrieverbandes, Jaroslav Mil. Die Ansiedelung von LG.Philips Displays in dem eher strukturschwachen Gebiet war von der tschechischen Regierung bereits mit Investitionsanreizen von 52 Millionen Euro begleitet worden. Auch die slowakische Niederlassung des Unternehmens mit rund 400 Beschäftigten stehe vor einer unsicheren Zukunft, hieß es in Prag.

Autor: Lothar Martin