Lebensmittelverbrauch in Tschechien gesunken – Internetportal zeigt unappetitliche Kontrollergebnisse

Der Lebensmittelsverbrauch in Tschechien ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Im Vergleich zu vorherigen Jahr 2010 ist er um knapp ein Prozent gesunken. Angesichts der 2011 um fast fünf Prozent gestiegenen Inflationsrate haben die Verbraucher jedoch mehr für Lebensmittel und nichtalkoholische Getränke ausgegeben. Im letzten Jahr zahlten sie dafür umgerechnet 900 Euro pro Kopf, zirka zwei Euro mehr als im Jahr 2010. Das geht aus dem Lebensmittel-Bericht des Jahres 2011 hervor, den das Institut für Agrarökonomie und Informationen (ÚZEI) am Freitag veröffentlichte.

Zu Aussagen über den Lebensmittelsverbrauch in diesem Jahr hielten sich die Analytiker noch zurück. Ungeachtet dessen sind derzeit sowohl die Verbraucher als auch die Unternehmen der Branche in Aufruhr. Grund dafür ist das Internetportal „Potraviny na pranýři“ (Lebensmittel am Pranger), das erst vor kurzem gestartet wurde. Darauf stellen die staatlichen Kontrolleure ihre teils erschreckenden Ergebnisse zur Schau: gepanschter Alkohol oder mit Insekten verunreinigte Energiegetränke, wie am Freitag gezeigt wurde. Lebensmittel-Hersteller laufen bereits Sturm gegen das neue Angebot des Prager Agrarministeriums. Sie argumentieren, dass falsche Lagerung vor allem in den Geschäften einen Großteil der Schäden verursache.

Autor: Lothar Martin