Nachrichten

Hochwasser bereitet weiterhin Probleme

Obwohl sich in den meisten Teilen der Tschechischen Republik die Pegelstände der Flüsse wieder stabilisiert haben und nach den jüngsten Regenfällen nun langsam wieder sinken, kämpfen einige Regionen nach wie vor mit der Hochwassergefahr. Besonders betroffen ist dabei der Bezirk Usti nad Labem / Aussig an der Elbe. Aber auch im Bezirk Plzen / Pilsen wurden Häuser mit Sandsäcken verbarrikadiert, nachdem dort der Wasserstand des Flusses Mze gefährlich angestiegen war. In beiden Gebieten wurden bereits mehrere Häuser, Gärten und Straßen überschwemmt. Das mittelböhmische Chemiewerk Neratovice, das im Zuge der Hochwasserkatastrophe vom vergangenen August stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, hat die Produktion am Samstag aus Sicherheitsgründen eingestellt. In Prag gilt seit Donnerstagnachmittag Hochwasseralarm der Stufe zwei. Ein weiteres dramatisches Ansteigen der Flüsse wird jedoch nicht mehr erwartet, eine ähnliche Katastrophe wie im vergangenen August droht Experten zufolge trotz der momentan ergriffenen Vorsichtsmaßnahmen nicht.

Streik der Prager Straßenbahnfahrer?

Die Prager Straßenbahnfahrer fordern nach wie vor eine Anpassung ihrer Gehälter an die der Buslenker. Sollten die auf Sonntag angesetzten letzten Lohnverhandlungen scheitern, drohen sie für Montagvormittag mit Streik. Ein am Samstag abgehaltenes Treffen zwischen der Unternehmensleitung und Gewerkschaftsvertretern blieb ergebnislos. Die Buslenker und U-Bahnfahrer unterstützen die Forderungen ihrer Kollegen nicht und verweisen dabei auf eine Studie, in der die Arbeit der Straßenbahner als weniger anspruchsvoll bezeichnet wird. Außerdem würden die momentanen Diskussionen die Gesamtlohnverhandlungen für alle Bediensteten der Prager Verkehrsbetriebe gefährden. Straßenbahnervertreter hingegen lehnen die ungleiche Entlohnung ab und beharren weiterhin auf ihrer Streikdrohung.

Baldige Entscheidung über Strafverfolgung Zeleznys

Der Generaldirektor des tschechischen Privatfernsehsenders TV Nova, Vladimir Zelezny, wird sich durch seinen kürzlich erworbenen Senatssitz voraussichtlich nicht der Strafverfolgung im Zusammenhang mit Wirtschaftsvergehen entziehen. Dies geht aus einer Meldung der Samstagausgabe der Tageszeitung Mlada fronta Dnes hervor, die sich dabei auf den Vizevorsitzenden des parlamentarischen Oberhauses, Jan Ruml, beruft. Ruml habe demzufolge darauf hingewiesen, dass die Zeleny zur Last gelegten Taten, vor allem im Zusammenhang mit Gläubigerschädigung, bereits vor seiner Wahl zum Senator stattfanden, und dass daher im Senat die Meinung vorherrsche, dass Zelezny ausgeliefert werden solle. Am 7. Januar soll der Immunitätsausschuss des Senats in der Causa Zelezny zusammentreten, voraussichtlich am 9. Januar werden die Senatoren eine Entscheidung über die Auslieferung treffen.

Ehemaliger kommunistischer Innenminister Jung erneut vor Gericht

Der ehemalige kommunistische Innenminister Josef Jung kommt erneut vor Gericht. Darüber hat die Tageszeitung Pravo am Samstag unter Berufung auf den Vorsitzenden des Senats des tschechischen Oberstgerichts informiert. Jung, der die Funktion des Innenministers in den 70er und 80er Jahren ausgeübt hatte, wird vorgeworfen, seinerzeit an der rechtswidrigen Ausbürgerung des tschechischen Schriftstellers Pavel Kohout beteiligt gewesen zu sein. Kohout war im Jahr 1978 legal nach Österreich ausgereist, wo er einen einjährigen Vertrag mit dem Wiener Burgtheater hatte. Als er aber anschließend in die Tschechoslowakei zurückkehren wollte, wurde ihm die Einreise verwehrt. Unmittelbar darauf wurde ihm auch die Staatsbürgerschaft entzogen. Kohout legte damals Berufung ein, die jedoch von Innenminister Jung abgelehnt wurde. Ein Verfahren gegen Jung in dieser Causa war voriges Jahr wegen Verjährung eingestellt worden, der Oberste Gerichtshof hat den Fall aber nun an eine niedrigere Instanz zurückverwiesen.

Medieninteresse in Tschechien: Havel vor Spidla und Klaus

Die tschechischen Medien widmeten im letzten Quartal des abgelaufenen Jahres von allen Politikern dem scheidenden Staatspräsidenten Vaclav Havel die größte Aufmerksamkeit. Dies geht aus einer am Samstag veröffentlichten Studie der Agentur Newton IT hervor. Über Havel wurde vor allem im Zusammenhang mit dem Anfang Februar bevorstehenden Ende seiner Amtszeit berichtet. An zweiter Stelle liegt laut der Studie Premierminister Vladimir Spidla, der besonders im Zuge des EU-Gipfels in Kopenhagen in Erscheinung trat. Der ehemalige Vorsitzende der Demokratischen Bürgerpartei ODS, Vaclav Klaus, landete beim Medieninteresse an dritter Stelle.

Wetter

Zum Abschluss die Wetteraussichten: Am Sonntag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, örtlich gibt es Schneeschauer. Tageshöchstwerte minus acht bis minus vier Grad, in tausend Metern Höhe minus zehn Grad. Wind aus nördlicher Richtung mit bis zu 25 Kilometern pro Stunde.