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Der tschechische Präsident Václav Klaus empfing am Freitagnachmittag den serbischen Botschafter Vladimir Vereš und ließ über seinen Sprecher verlautbaren, dass er – ebenso wie die mitregierenden Christdemokraten – eine Unabhängigkeit des Kosovo ablehne. Gegenüber der Tageszeitung Mladá fronta Dnes äußerte Klaus, dass er sich für diesen Schritt der Regierung schäme. Jugoslawien sei eines der wenigen sozialistischen Länder gewesen, das 1968 die Tschechoslowakei nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen nicht verraten habe. Serbien hat am Freitag seinen Botschafter in Prag zu Konsultationen nach Belgrad zurückbeordert, nachdem Prag am Mittwoch den Kosovo anerkannt hatte.

Die Polizei hat bei der Staatsanwaltschaft um die Einleitung eines Strafverfahrens gegen den kommunistischen Abgeordneten Josef Vondruška ersucht. Sie wirft Vondruška Amtsmissbrauch vor. Als Wärter in einem Gefängnis bei Liberec / Reichenberg soll Vondruška den politischen Gefangenen Jiří Wolf zu Beginn der 80er Jahre körperlich und psychisch schwer misshandelt haben. Vondruška lehnte einen Kommentar ab. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft. Im vergangenen Jahr hatte das Abgeordnetenhaus über eine Aussetzung der Immunität Vondruškas entschieden.

Die Gewerkschaften für Schule und Bildung wollen mit Hilfe einer Petition die Erhöhung der Gehälter für Lehrer und Verwaltungsangestellte erreichen. Das kündigte am Freitag Gewerkschaftsführer František Dobsík an. Die Regierung hatte für das laufende Jahr eine Aufstockung der Lehrergehälter in Höhe von insgesamt 500 Millionen Kronen (rund 20 Millionen Euro) zugesichert. Nach Ansicht der Gewerkschaften würden dadurch aber die übrigen Angestellten im Schulwesen diskriminiert. Sie hatten eine sofortige Erhöhung des Etats um 3 Milliarden Kronen gefordert. Mit der Petition wolle man eine komplexe Finanzierungslösung erreichen, hieß es. Für den 9. Juni haben die Lehrer darüber hinaus einen Streik angekündigt.

Über vier Fünftel der Tschechen halten die Renten für unangemessen niedrig. Das geht aus der aktuellen Umfrage der Agentur „Stem“ hervor. Danach sind fast drei Viertel der Ansicht, dass die Renten nicht ausreichen, um die Grundbedürfnisse der Renter anzudecken. Ein würdevolles Leben im Alter sei nach Meinung von 80 Prozent der Bevölkerung nicht möglich. Eine grundlegende Reform des Rentensystems halten 43 Prozent für unerlässlich.