Weinfeste in der "Mährischen Slowakei"

Fast überall auf der Welt wird der Jahreskreis von diversen, aus verschiedenen Brauchtümern hervorgegangenen Festen begleitet. Manche Regionen tun sich aber in der Pflege jener Traditionen ganz besonders hervor. Dies gilt zum Beispiel für jenes südostmährische Gebiet, das auf Tschechisch "Slovacko" genannt wird, und für das die deutsche Sprache nur eine unzureichende und etwas irreführende Bezeichnung parat hat, nämlich "Mährische Slowakei". Ganz falsch liegt man mit diesem Namen aber dennoch nicht. Denn auch, wenn die Region auf tschechischem Gebiet liegt, so geht der dort gesprochene Dialekt schon eindeutig ins Slowakische, und auch andere Merkmale der örtlichen Kultur, wie etwa die Trachten oder die Musik, haben teilweise schon eher slowakischen Charakter. Und: Anders als in Böhmen, das als Land der Bierbrauer und Biertrinker bekannt ist, ist hier in Ostmähren die Weinkultur tonangebend.

Fast überall auf der Welt wird der Jahreskreis von diversen, aus verschiedenen Brauchtümern hervorgegangenen Festen begleitet. Manche Regionen tun sich aber in der Pflege jener Traditionen ganz besonders hervor. Dies gilt zum Beispiel für jenes südostmährische Gebiet, das auf Tschechisch "Slovacko" genannt wird, und für das die deutsche Sprache nur eine unzureichende und etwas irreführende Bezeichnung parat hat, nämlich "Mährische Slowakei". Ganz falsch liegt man mit diesem Namen aber dennoch nicht. Denn auch, wenn die Region auf tschechischem Gebiet liegt, so geht der dort gesprochene Dialekt schon eindeutig ins Slowakische, und auch andere Merkmale der örtlichen Kultur, wie etwa die Trachten oder die Musik, haben teilweise schon eher slowakischen Charakter. Und: Anders als in Böhmen, das als Land der Bierbrauer und Biertrinker bekannt ist, ist hier in Ostmähren die Weinkultur tonangebend.

Unter den Volksfesten, die hier gefeiert werden, nimmt denn auch der Wein eine besondere Stellung ein. Und zwar werden im Herbst in den verschiedenen Gemeinden der Region stets die sogenannten "Hody" abgehalten, was wir behelfsmäßig einfach als "Weinfest" übersetzen wollen.

Ich lade Sie nun zu einem Kurzbesuch in das 4500 Einwohner zählende Städtchen Vracov ein, wo dieses Weinfest am vergangenen Wochenende stattfand. Bevor es aber beginnen kann, muss ein junger Mann aus der sogenannten Chasa, das ist die Dorfjugend, die die Hody vorbereitet, den Bürgermeister auf dem Balkon des Rathauses trickreich um Erlaubnis bitten:

"Im Namen aller verspreche ich Ihnen, dass das Fest lustig wird, und dass wir Ihnen keine Schande machen werden. Und damit Ihnen die Erlaubnis leichter fällt, haben wir Ihnen diesen Wein hier zum Kosten mitgebracht."

Der Bürgermeister trinkt, berät sich kurz mit den anderen Ratsherren, und meint schließlich:

"Liebe Chasa! Wir sind übereingekommen, dass alles funktioniert und dass alles in Ordnung ist. Also: Das Weinfest kann stattfinden!"

Beim anschließenden Umzug habe ich dann eine junge Besucherin aus Prag gefragt, was sie an diesem Tag nach Vracov geführt hat:

"Ich bin einfach zu einem Weinfest gekommen, ich wollte die Leute sehen, wie sie hier in ihren Trachten einen Umzug veranstalten. Es ist ganz interessant und gefällt mir bisher gut!"

Für diejenigen, die auf den Geschmack gekommen sind und eventuell ein Stück der für die Region typischen, leicht schwermütigen Musik hören wollen, die auf der samstäglichen Abendveranstaltung gespielt wurde: Man kann unsere Beiträge im Internet auch anhören! Oder Sie schalten am 3. November Radio Prag ein: In unserer Rubrik "Schauplatz" hören Sie dann mehr über die "Mährische Slowakei" und ihre Weinfeste.