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KDU-CSL: Parteikonferenz zur Aufarbeitung der Senatswahlen
Die tschechische Christdemokratische Partei KDU-CSL hat am Samstag eine landesweite Parteikonferenz abgehalten, auf der man über den Misserfolg bei den jüngsten Senatswahlen beriet. Der Parteichef, Außenminister Cyril Svoboda, meinte nach der Sitzung, diese sei sachlich und ohne Emotionen verlaufen. Als Zeichen für eine Beruhigung der Situation bei den Christdemokraten gilt außerdem, dass entgegen der allgemeinen Erwartungen kein Termin für einen Parteitag festgesetzt wurde, auf dem eine neue Parteiführung gewählt werden soll.
Prager Theaterfestival Deutscher Sprache eröffnet
Am Freitagabend wurde im Prager Theater "Divadlo na Vinohradech" das diesjährige Theaterfestival Deutscher Sprache eröffnet. Bei der Eröffnungsvorstellung handelte es sich um Henrik Ibsens Stück "Rosmersholm" in einer Produktion des Wiener Burgtheaters. Regisseur der Inszenierung war Peter Zadek, die Eröffnungsansprache hielt Kulturminister Pavel Dostal. Das Festival wird bis 16. November dauern, unter anderem werden Aufführungen des Deutschen Theaters Berlin und des Hamburger Thalia-Theaters zu sehen sein.
Tschechisch-deutsches Jugendforum legt Problemkatalog vor
Das Tschechisch-deutsche Jugendforum, in dem sich unter anderem Studenten und Mitglieder von Non-Profit-Organisationen mit der Lösung bilateraler Probleme befassen, hat am Freitag in Berlin einen Katalog jener Barrieren vorgestellt, die nach wie vor die Zusammenarbeit und den bilateralen Austausch zwischen Jugendlichen beider Länder behindern würden. Im Mittelpunkt standen dabei vor allem bürokratische Probleme, die etwa die Erteilung von Visa oder die Krankenversicherung im Ausland betreffen. Außerdem kritisierten die Vertreter des Forums, dass sich die meisten Medien zu oft dem kontroversen verbalen Schlagabtausch mancher Politiker widmen würden, und zu selten den positiven Formen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, wie etwa unter Jugendlichen.
Regierung behandelt Gesetzesvorschläge zur Direktwahl des Präsidenten
Die tschechische Regierung wird in ihrer Sitzung am Mittwoch zwei Gesetzesvorschläge behandeln, die eine Direktwahl des tschechischen Präsidenten vorsehen. Dies gab am Samstag die Nachrichtenagentur CTK bekannt. Einer der Entwürfe wurde von der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS eingebracht, der zweite von einer Abgeordnetengruppe der drei Regierungsparteien, also der Sozialdemokraten, der Christdemokraten und der liberalen Freiheitsunion. Seitdem die ODS vor wenigen Wochen einen diesbezüglichen Meinungsumschwung vollzog, um die Chancen ihres Parteivorsitzenden Vaclav Klaus auf das Präsidentenamt zu erhöhen, sind nun alle Parlamentsparteien für die Direktwahl des Präsidenten. Allgemein rechnet man aber nicht damit, dass eine solche bereits über den unmittelbaren Nachfolger von Vaclav Havel entscheiden wird, dessen Mandat im Januar ausläuft. Das tschechische Staatsoberhaupt wird laut Verfassung von beiden Kammern des Parlaments gewählt.
Besuch von Franz Fischler in Prag beendet
Der zweitägige Besuch des für Landwirtschaft zuständigen EU-Kommissars Franz Fischler in Prag ist am Freitag zu Ende gegangen. Fischler hatte an einer Konferenz mit den Landwirtschaftsministern der Kandidatenländer teilgenommen, die sich mit der EU-Erweiterung und deren Bedeutung für den landwirtschaftlichen Sektor befasste. Es habe sich gezeigt, dass noch nicht alle Fragen des Beitrittskapitels "Landwirtschaft" geklärt seien, so Fischler. Gerade deshalb seien jene Unterredungen äußerst wichtig gewesen. Verhandlungsspielraum gibt es laut Fischler noch bei der Festlegung der Produktionsquoten in einigen Bereichen. Bei den Subventionszahlungen, die nach Meinung tschechischer Bauern im internationalen Vergleich zu niedrig seien, hält Fischler jedoch eine Änderung für unrealistisch. Der tschechische Premier Vladimir Spidla meinte am Freitag nach seinem Treffen mit Fischler lediglich, die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen und müssten letztlich zu einem gerechten Ergebnis führen.
Wintereinbruch in weiten Teilen Tschechiens
Ein plötzlicher Wintereinbruch in manchen Gebieten der Tschechischen Republik hat am Samstag vielen Autofahrern und auch dem Bahnverkehr Probleme bereitet. Vor allem in höher gelegenen Gebieten kam es durch dichte Schneefälle in Verbindung mit teils starken Windböen gleich in mehreren Landesteilen zu Schneeverwehungen, von denen etliche Verkehrsverbindungen beeinträchtigt wurden. Im Bezirk Karlovy Vary / Karlsbad stürzten Bäume auf eine Eisenbahntrasse, ein Zug entgleiste, verletzt wurde niemand.
Wetter
Abschließend die weiteren Wetteraussichten: Am Sonntag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt, örtlich muss mit Schneeschauern gerechnet werden. Tageshöchstwerte: Eins bis fünf Grad, in tausend Metern Höhe minus ein Grad. Nordwestwind mit Geschwindigkeiten bis zu 25 km / h.