1952: Der kann das und jener was anderes

Jan Werich träumt zu kommunistischen Zeiten auch in einem Lied von einer fairen Gesellschaft.

„Der Kaiser und sein Bäcker“ (Foto: Aerofilms)

Das legendäre Duo der beiden Schauspieler, Kabarettisten und Komponisten Voskovec und Werich ist auseinandergerissen, nachdem Jiří Voskovec für immer seine Heimat verlassen hat und sich in den USA ansiedelt.

Jan Werich bleibt aber in der Tschechoslowakei. Zunächst hofft er auf Anständigkeit und soziale Gerechtigkeit unter der neuen kommunistischen Herrschaft. Davon zeugt auch ein Lied aus dem sehr beliebten Film „Der Kaiser und sein Bäcker“ („Císařův pekař“), der 1952 in die Kinos kommt.

Das Lied heißt „Ten umí to a ten zas tohle“, auf Deutsche etwa „Der kann das und jener was anderes“. Es ist der Ausdruck einer Hoffnung auf eine faire Gesellschaft. Die Realität sieht jedoch anders aus. Denn Kritiker des Regimes verlieren ihre Arbeit, sie werden verhaftet und verurteilt, es entstehen Arbeitslager. Dies steht im Gegensatz zu den Vorstellungen vieler Intellektueller aber auch der einfachen Bürger.

Zu dem Lied von Werich hat Zdeněk Petr die Melodie komponiert. Es wurde vom Orchester von Karel Vlach eingespielt.

Ereignisse 1952

■ Der Bau des Stausees Lipno beginnt.

■ Bei den Olympischen Sommerspielen in Helsinki gewinnt Langstreckenläufer Emil Zátopek drei Goldmedaillen: über 5000 Meter, 10.000 Meter und im Marathon.

■ 17. November: Die Tschechoslowakische Akademie der Wissenschaften wird gegründet.