Tschechischer Verleger des Hitler-Buchs "Mein Kampf" freigesprochen
Der Herausgeber einer tschechischen Ausgabe des Hitler-Buchs "Mein Kampf" ist am Donnerstag überraschend vom Vorwurf der verfassungsfeindlichen Propaganda freigesprochen worden. Das Oberste Gericht der Tschechischen Republik in Brno/Brünn annullierte damit die dreijährige Bewährungsstrafe, zu der der Angeklagte, der Verleger Michal Zitko, vor einem Jahr von einer unteren Instanz verurteilt worden war. Eine Propaganda-Tätigkeit sei nicht erkennbar, entschied der Vorsitzende Richter Eduard Teschler. Zitko hatte stets argumentiert, er habe "lediglich ein historisches Dokument veröffentlicht". Nach Angaben der Nachrichtenagentur CTK hatte Zitko rund 90.000 Exemplare des Buchers verkauft. Einer Analyse des tschechischen Politologen Zdenek Zboril zufolge wird "Mein Kampf" von tschechischen Neonazis sehr wohl zu Propagandazwecken genutzt.