Greenpeace protestierte gegen elbnahes Chemiewerk Spolana in Neratovice
Auf dem Gelände des umstrittenen tschechischen Chemiewerks Spolana im mittelböhmischen Neratovice haben am Sonntag Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace für Entschädigungszahlungen des Unternehmens an Landwirte und ehemalige Mitarbeiter protestiert. Acht Mitglieder, unter anderem aus Deutschland und Österreich, hatten am frühen Morgen einen rund 200 Meter hohen Schornstein bestiegen und ein Transparent mit der Aufschrift "Stopp Dioxin-Quecksilber" enthüllt, bestätigte ein Polizeisprecher. Nach Angaben der Organisation waren in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Mitarbeiter des Werks durch Quecksilber, Chlor und Dioxin krank geworden. Zudem seien durch den Austritt von Schadstoffen Landwirte in der Umgebung geschädigt worden. Das Unternehmen weigere sich, hier Verantwortung zu übernehmen, kritisierte ein Greenpeace-Mitarbeiter. "Spolana" weist diese Darstellung zurück. Wegen aufkommender Winde haben die Greenpeace-Aktivisten ihre Aktion am Sonntag kurz vor 18 Uhr vorzeitig beendet.