Eishockey: Král als Verbandspräsident bestätigt, aber Rücktritt im Juni 2022

Das höchste Gremium des tschechischen Eishockeyverbandes, der Exekutivausschuss, hat auf seiner außerordentlichen Sitzung am Mittwoch dem Verbandspräsidenten Tomáš Král das Vertrauen ausgesprochen. Die Abstimmung war vom Verbandschef selbst initiiert worden, nachdem er sich mit schweren Vorwürfen zu seiner Vergangenheit konfrontiert sieht. Nach einem Bericht der Tageszeitung „Sport“ vom Mittwoch vergangener Woche soll der heute 57-jährige Rechtsanwalt vor der politischen Wende inoffizieller Mitarbeiter der tschechoslowakischen Staatssicherheit StB gewesen sein und während seines Militärdienstes Ende der 1980er Jahre seine Kameraden bespitzelt haben.

Král hat auf einer Pressekonferenz am Montag zugegeben, in der besagten Zeit für den berüchtigten militärischen Abschirmdienst gearbeitet zu haben, es aber von sich gewiesen, militärische Vorgesetzte und Kameraden denunziert oder gar in Schwierigkeiten gebracht zu haben. Bei der geheimen Abstimmung des Exekutivausschusses, dem zehn Personen angehören, haben sich neun Mitglieder für den Verbleib von Král an der Verbandsspitze und ein Mitglied dagegen ausgesprochen. Nach diesem Votum gab Král indes bekannt, dass er den Verband nur noch bis zur nächsten Hauptversammlung führen werde, die im Juni 2022 stattfindet. Danach werde er von sich aus zurücktreten, erklärte der Präsident.

Autor: Lothar Martin