Prager erinnern an Studentenprotest gegen Kommunisten vom Februar 1948

In der Prager Neruda-Gasse nahe der Prager Burg fand am Dienstag eine Gedenkveranstaltung statt. Die Teilnehmer erinnerten an den Studentenprotest vor 72 Jahren. Der Vizevorsitzende des Senats, Jiří Oberpfalzer (Bürgerdemokraten), sagte, der Kampf gegen Kommunismus sei nicht zu Ende. Der Senator erinnerte daran, dass sich die gegenwärtige Minderheitsregierung der Partei Ano und der Sozialdemokraten dank der Unterstützung durch die Kommunisten an der Macht hält. Generationen, die keine persönlichen Erfahrungen mit dem Kommunismus haben, sind dem Parlamentarier zufolge mehr als die anderen bereit, einfache Lösungen zu akzeptieren, für die individuelle Freiheiten geopfert werden müssen. Der ehemalige politische Gefangene Leo Žídek hält es für notwendig, nicht zu schweigen. An der Gedenkveranstaltung nahmen mehr als 100 Menschen teil, neben Zeitzeugen auch Vertreter von Hochschulen.

Am Studentenmarsch für Freiheit und Demokratie nahmen am 25. Februar 1948 rund 7000 Menschen teil. In der Neruda-Gasse hinderte das damalige Korps für Nationale Sicherheit (SNB) die Studenten daran, weiter zur Burg zu gehen. Es handelte sich um den größten Protest gegen die Machtübernahme durch die Kommunisten im Februar 1948. An den Protestmarsch erinnert eine Gedenktafel.