Rund 30 Rechtsextremisten protestieren in Prag gegen sudetendeutsche Landsmannschaft
Etwa dreißig Anhänger der rechtsextremen Nationalpartei (Narodni strana) haben am Dienstag in Prag gegen die sudetendeutsche Landsmannschaft protestiert. Die Extremisten zogen vom Franz Kafka Platz zum Büro der sudetendeutschen Landsmannschaft auf der Prager Kleinseite. Bei der dortigen Kundgebung bezeichneten Sprecher der nicht im Parlament vertretenen Kraft die Vertreibung von rund drei Millionen Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei als "gerecht". Besonders kritisiert wurde der Chef der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt, der von einem verkleideten Nationalpartei-Mitglied mit Hakenkreuz und einem "Heim ins Reich"-Schild dargestellt wurde.
Abfällig äußerten sich die Sprecher auch über den langjährigen Oberbürgermeister der nordböhmischen Stadt Usti nad Labem (Aussig), Petr Gandalovic, der vor zwei Jahren erstmals offiziell ein 1945 an deutschen Bewohnern der Stadt verübtes Massaker bedauert hatte. Auch ein neues tschechisches Forschungsprojekt über Widerstandskämpfer in Reihen der damaligen deutschen Minderheit lehnten die Rechtsextremen ab.