AFO-Festival startet 51. Auflage mit Film „Wildes Afrika in 3D“

Foto: Archiv AFO

Das Academia Film Olomouc (AFO) ist ein internationales Festival für populärwissenschaftliche Filme und Dokumentarfilme. Von Dienstag bis Sonntag wird es bereits zum 51. Mal veranstaltet, und zwar im mährischen Olomouc / Olmütz. Seit den letzten Jahren erfreut sich die Filmschau zunehmender Beliebtheit und ist zudem das älteste Festival dieser Art in Tschechien.

Jakub Ráliš  (Foto: Archiv AFO)
Das Festival wurde 1966 durch eine gemeinsame Initiative des Filmstudios Krátký film Praha, der Palacký-Universität Olmütz und der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften gegründet. Derzeitiger Hauptveranstalter ist die Palacký-Universität. Und es sind vor allem auch Studenten, die der Filmschau zu neuem Glanz verholfen haben, sagt Festival-Programmdirektor Jakub Ráliš:

„Das Festival hatte vor zirka zehn Jahren eine Art Neustart, indem es wieder mehr in die Hände von Studenten gelangt ist. Die überwiegende Mehrheit der Leute, die das Festival organisieren und rundum dafür arbeiten, sind Studenten der Palacký-Universität. Seitdem ist die Tendenz ansteigend, sowohl was die Zahl der gemeldeten Filme als auch die Zahl der Besucher und Gäste anbelangt.“

„Wildes Afrika in 3D“  (Foto: Archiv AFO)
In diesem Jahr haben sich rund 2500 Filme aus aller Welt für eine Teilnahme am Festival beworben, etwas mehr als 120 von ihnen bekommen die Zuschauer bis Sonntag zu sehen. Den Auftakt macht dabei die BBC-Produktion „Wildes Afrika in 3D“, die einen sehr detaillierten und farbenprächtigen Blick in die Tier- und Pflanzenwelt des schwarzen Kontinents gewährt. Es ist ein Film, von dem auch der Programmdirektor begeistert ist:

„Das ist ein einzigartiger Streifen der BBC. Die britische Rundfunkanstalt hat vor ungefähr drei Jahren entschieden, dass sie nun auch Spitzenproduktionen in 3-D-Technologie für das Kinoformat drehen wird. Das ist ein absolutes Novum, denn die BBC produziert ansonsten zahlreiche Dokumentarfilme für die eigenen Fernsehprogramme, die auch hierzulande zu sehen sind. Im Film ‚Wildes Afrika in 3D‘ stechen die vielen atemberaubenden Aufnahmen heraus, die so noch niemand gedreht hat. Dafür muss man vor der BBC den Hut ziehen, doch der Film hat auch 25 Millionen Dollar gekostet.“

Seth Shostak  (Foto: BDEngler,  CC BY 3.0)
Das Hauptthema des Festivals in diesem Jahr ist Space &Place, also Weltraum und Platz. Dazu wird eine Reihe von Filmen gezeigt, die sich mit dem Leben von Außerirdischen befassen. Dazu wird auch der Astronom Seth Shostak aus den Vereinigten Staaten nach Olmütz kommen, ihn hat die „New York Times“ einst als den „Sprecher des Planeten Erde“ bezeichnet. Jakub Ráliš ist über den speziellen Gast sehr erfreut:

„Möglicherweise kennen ihn die Zuschauer aus dem Film ‚Contact‘. Das ist ein Science-Fiction-Drama aus dem Jahr 1997, das von Drehbuchautor Carl Sagan geschrieben wurde. In diesem relativ erfolgreichen Streifen sind unter Anderem große Antennen zu sehen, die nach Nachrichten aus dem All suchen. Und in der Organisation, die diese Radioteleskope betreibt, arbeitet auch der ‚Sprecher des Planeten Erde‘. Seine Aufgabe ist es, Nachrichten ins All zu senden, er ist der Direktor der entsprechenden Abteilung.“

Neben dem ziemlich außergewöhnlichen Gast aus Amerika aber erwarten die Veranstalter zahlreiche renommierte Wissenschaftler aus aller Welt zum Festival, darunter den belgischen Biologen Marc van Montagu, den amerikanischen Physikprofessor James Kakalios oder Douglas Vakoch, den Direktor des SETI-Instituts in Kalifornien. Zudem wird der niederländische Architekt und Regisseur Jord den Hollander nach Olmütz kommen.

Die Mehrzahl der über 120 Streifen wird in drei Wettbewerben an den Start gehen, und zwar in den Kategorien „Bester Internationaler Film“, „Bester Tschechischer Film“ und „Bester Kurzfilm“. Alle anderen Filme werden in den insgesamt neun Programmsektionen untergebracht.