Auf dem Laufenden in puncto Tschechien…
Studiengebühren, Hits und Erinnerungen in der Mai-Ausgabe des Hörerforums.
Vor 95 Jahren begann der Tschechoslowakische Rundfunk mit seinen Sendungen. Von wo aus wurde gesendet, und wie lang dauerte dieses erste Radioprogramm?
Schicken Sie uns die richtige Antwort an [email protected].
Die Preisfrage im April hatte etwas mit Ostern zu tun. Wir haben gefragt, wie die geflochtene Weidenrute mit bunten Bändern heißt, die Symbol des tschechischen Osterfests ist? Und zwar wollten wir das tschechische Wort wissen. Es lautet pomlázka. Abgeleitet wird der Name von dem Verb pomladit. Der Tradition nach soll eine Frau, die damit geschlagen wurde, jung – mladá und gesund bleiben.
Die richtige Antwort haben wir unter anderem von Helmut Hecht aus Waldershof in Deutschland erhalten. Herr Hecht bekommt einen Sachpreis von uns. Herzlichen Glückwunsch!
Der erste Mai ist in Tschechien seit dem 19. Jahrhundert unter anderem ein Tag der Schüler- und Studentenfeste, der sogenannten Majáles. Auf die Studenten bezieht sich auch die folgende Frage von Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus:
„Sie berichten ja in den Sendungen öfters auch über die verschiedenen Hochschulen und Universitäten in Tschechien. Die wohl berühmteste Uni ist die Karlsuniversität in Prag. Mich würde an dieser Stelle interessieren: was kostet ein Studium in Tschechien? Gibt es Studiengebühren, Semestergebühren? Wie finanziert sich der tschechische Student? Muss er neben dem Studium noch arbeiten gehen?“
Mit geringen Kosten kann man an öffentlichen Hochschulen und Universitäten rechnen. Dort wird eine Immatrikulationsgebühr in Höhe von einigen hundert Kronen, beziehungsweise eine Gebühr für den Studentenausweis erhoben. Studien- und Semestergebühren gibt es dort in der Regel nicht. Dies gilt allerdings nur in dem Fall, dass man die Regelstudienzeit nicht um mehr als ein Jahr überschreitet. Wenn es dazu kommt, werden von dem Studierenden Gebühren in Höhe von mehreren Tausend Kronen pro Monat verlangt. Außerdem muss man Studiengebühren zahlen, wenn man noch ein Zweitstudium beginnt.
Teuer sind selbstverständlich die Privathochschulen in Tschechien. Die Gebühren können dort bis 90.000 Kronen (3500 Euro) pro Semester betragen. Über die Möglichkeit, Studiengebühren auch an öffentlichen Schulen einzuführen, wird seit mehr als zwanzig Jahren diskutiert. Die Idee wurde aber bisher nicht umgesetzt.Tschechische Studenten werden häufig von den Eltern finanziert. Dies gilt nicht nur für die eventuellen Studiengebühren, sondern vor allem für die Lebenskosten während des Studiums. Zudem gibt es für Hochschüler die Möglichkeit, günstige Studentendarlehen aufzunehmen. Die überwiegende Mehrheit der Studenten geht aber nebenbei noch arbeiten.
Und nun zu Ihren weiteren Briefen und Zuschriften. Frank Unglaube aus Hamburg schreibt:
„Ich höre Radio Prag nahezu jeden Tag, denn ich will auf dem Laufenden in puncto Tschechien sein und bleiben. Besonders gerne mag ich Ihre Musiksendungen, Berichte über Land und Leute sowie Beiträge zum tschechischen Bier. Dafür ist Ihr Land ja weithin bekannt. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle einmal für all Ihre kurzweiligen und interessanten Programme danken und hoffe, dass es Sie noch sehr laaaange geben wird!“Vielen Dank für Ihren Wunsch, Herr Unglaube.
Michael Dulisch und Iris Cox aus Dinslaken schreiben:
„In der letzten Zeit hören wir oft euren Sprachkurs und versuchen einige Worte nachzureden. Über Internet ist das sehr praktisch, da man immer wieder einige nicht verstandene Worte beliebig oft nachhören kann…“
Peter Vaegler aus Stralsund hat die Sendung am 13. April gehört:„Besonders gut hat mir der Bericht zu der ‚Dresden-Ausstellung‘ in Prag gefallen.“
Unsere Serie ‚Hit des Jahrhunderts‘, in der die Hörerinnen und Hörer per Abstimmung im Internet das Siegeslied der zurückliegenden 100 Jahre bestimmen, nähert sich langsam ihrem Ende zu. An diesem Dienstag spielen wir bereits das Lied aus dem Jahr 1999. Ihre Zuschriften zeigen, dass wir mit dem Wettbewerb ins Schwarze getroffen haben. Ralf Urbanczyk aus Eisleben schrieb Mitte April:
„Danke für die schönen Aufnahmen tschechoslowakischer Hits aus den Jahren 1983 bis 1987 und ganz besonders für die zusätzlichen Informationen zu den vorgestellten Titeln, zu den Interpreten, Komponisten, Textern sowie zum gesellschaftlichen und historischen Hintergrund. Wie immer ist mir die Auswahl des schönsten Titels dabei nicht leicht gefallen. Wen ich gewählt habe, verrate ich natürlich nicht. Auf jeden Fall hat mir die Teilnahme an der Abstimmung zum ‚Hit des Jahrhunderts‘ auch diesmal wieder viel Spaß gemacht.“
Auch Joachim Thiel aus Wuppertal sei gespannt, welcher Titel siegen wird. Inzwischen habe er schon einige gehört, die ihm gut gefallen hätten. Fritz Andorf aus Meckenheim macht kein Geheimnis daraus, welches der fünf Lieder aus den Jahren 1983 bis 1987 sein Favorit ist:„Sehr gern höre ich weiterhin die musikalische Serie ‚Hit des Jahrhunderts‘, bei der mir am Sonntag besonders der fröhliche Mitklatsch-Song ‚Die Mädchen aus meinem Kindergarten‘ gefallen hat. Und prompt habe ich festgestellt, dass auch andere Hörer diesen Song mögen, denn er lag bei der Abstimmung über die fünf Lieder der Woche an erster Stelle.“
Fritz Andorf hob neben dem Songwettbewerb den Sportreport hervor, in dem er mit großem Interesse den Beitrag über das Minifilmfestival zum Thema Integration gehört habe. Denn das Filmprojekt Refugee 11 sei in seiner Nähe verwirklicht worden. Zudem erinnert er sich an den Aufenthalt in Prag, den er anlässlich des 80. Geburtstags von Radio Prag genossen hat. Er sei vor einigen Tagen wieder einmal daran erinnert worden, schreibt er:
„Denn im Fernsehen lief ein spannender Spionagefilm, der zum größten Teil in der Goldenen Stadt spielte. Sogar die Deutsche Botschaft war in das Geschehen eingebunden, und man konnte einen Blick in den Prunksaal im ersten Stock mit seinem großen Kronleuchter tun, und auch der ‚Genscher-Balkon‘ sowie der Garten der Botschaft waren zu sehen. Auch die lange Treppe zum Kloster auf dem Petřín-Hügel war handlungsrelevant. Ich glaube, wir müssen doch noch einmal nach Prag fahren, es war einfach zu schön.“Auch wir freuen uns darauf, Sie bald und Ihre Fraz wieder bei uns begrüßen zu dürfen, Herr Andorf. Die Einladung, bei einem Prag-Besuch in unserer Redaktion vorbeizukommen, gilt natürlich für alle unsere Hörerinnen und Hörer. Und damit wollen wir uns für heute verabschieden. Bitte schreiben Sie uns auch weiterhin. Unsere Adresse lautet: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik. Und per E-Mail: [email protected]. Alles Gute und auf Wiederhören!