Auf dem Prager Messegelände begann am Dienstag der fünfte Jahrgang der Abilympiade
Am Dienstag hat in Prag die fünfte Abilympiade begonnen, bei der geistig und körperlich Behinderte in verschiedenen Berufen ihr Können zeigen. Auf dem Prager Messegelände "Vystaviste", wo der internationale Wettbewerb stattfindet, sah sich Daniela Králová um.
Mehr als 350 Menschen aus 33 Ländern kämpfen um das abilympische Gold in Disziplinen, die mit Sport wenig zu tun haben, dafür aber praktisch ausgerichtet sind. Seidenmalerei, Kleidernähen, Keramik, Tischlerei, Fotografieren, das Einrichten von Internetseiten sind nur einige der etwa fünfzig Disziplinen, die zum Wettbewerbsprogramm gehören.
Was ist die Idee einer solchen Veranstaltung, fragte ich einen der Organisatoren Radek Zeman:
"Es ist die Integration bzw. Reintegration der Behinderten in die Gesellschaft und möglichst deren Vollbeschäftigung. Es geht darum, dass viele von ihnen die Möglichkeit zur Berufsausübung nach einem Unfall verloren haben und nun etwas Neues lernen konnten. Aber es gibt auch solche, die seit der Geburt mit einer Behinderung leben, und die wurden schon auf einen Beruf vorbereitet, den sie auch mit einer Behinderung ausüben können."
Der Ursprung der Abilympiade liegt in den USA, wo in den zwanziger Jahren eine Organisation gegründet wurde, die sich für Beschäftigungsmöglichkeiten für Behinderte einsetzte. In den siebziger Jahren entstand im fernen Osten eine abilympische Bewegung, die Anfang den achtziger Jahre mit der ersten Abilympiade in Tokyo ihren Höhepunkt fand.
Wie kam aber der fünfte Wettbewerb aus Japan nach Prag, fragte ich Radek Zeman:
"Vor zwei Jahren hat man entschieden, wo die nächste Abilympiade stattfinden soll. Es war klar, dass es in Europa sein muss, weil sie vorher schon in Asien, Australien und Südamerika war, in Europa aber noch nie. Prag hat gewonnen, weil es hier schon die meisten Nationalrunden des Wettbewerbs gab."
Die Abilympiade, die etwa alle fünf Jahre stattfindet, dauert noch bis zum Donnerstag.