Beamte tauschen sich aus: ein tschechisch-schweizerisches Projekt

Seit Januar 1992 besteht zwischen Tschechien und dem schweizerischen Kanton Zürich eine Vereinbarung über den Expertenaustausch unter Verwaltungsmitarbeitern. Das erfolgreiche Projekt wird weitergeführt und zu diesem Zweck weilte der Zürcher Regierungsrat zu Gesprächen im tschechischen Innenministeriums, sowie im Arbeits - und Sozialministerium in Prag. Mehr darüber von unserer freien Mitarbeiterin Marcela Pozarek.

Beamte geniessen wohl nirgends auf der Welt einen guten Ruf. In Tschechien stellte die Organisation Transparency International fest, dass rund ein Drittel von Befragten der Überzeugung sei ohne Schmiergelder gehe bei Beamten, warte man beispielsweise auf eine heissersehnte Baubewilligung, gar nichts. Dass aber tschechische Verwaltungsangestellte durchaus ein Interesse an ihrer Arbeit und der Weiterbildung haben können, beweist ein Projekt von tschechischen und Zürcher Verwaltungsfachleuten, bei dem mittels Seminaren gegenseitige Erfahrungen ausgetauscht werden und die tschechischen Beamten neue Impulse für ihre Arbeit erhalten, sei es in den Bereichen Sozialpolitik, in Fragen des Personalmanagement, der Drogenpolitik oder Arbeitsmarktkonzepten. Künftig will man durch mehrmonatige Stages den jeweiligen Beamten zudem ermöglichen einen vertieften Einblick in konkrete Verwaltungsstrukturen zu bekommen, zumal jede Verwaltungskultur ihren spezifischen Charakter hat, wie im Gespräch mit Radio Prag, der Zürcher Regierungsrat Markus Notter festhielt: Überrascht hat die schweizerischen Beamten u.a., dass ihre tschechischen Kollegen ein ausgeklügeltes EDV System in Arbeitsämtern einsetzen und auch sonst wertet man den Austausch als gute Möglichkeit die eigene Arbeit zu hinterfragen und zu reflektieren. Der Projektleiter Beat Stähli erläutert im folgenden, welche Seminare in nächster Zeit auf dem Programm stehen:

Autor: Marcela Pozarek
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