Beim Gottesdienst in der Prager Teynkirche wird an Olga Havlová erinnert

Bei einem Gottesdienst in der Prager Teynkirche wurde am Dienstagabend an das Vermächtnis von Olga Havlová und von weiteren Frauen erinnert, die für den Ausschuss des guten Willens arbeiteten. Den Gottesdienst zelebrierte der Prager Bischof und ehemalige Dissident Václav Malý, der ein persönlicher Freund des Ehepaars Havel war. Die Frau von Präsident Václav Havel habe nichts vorgetäuscht und sich nicht nach einem Leben im Rampenlicht gesehnt, merkte Malý an. Sie war seinen Worten zufolge einfühlsam ohne Pathos, zeigte Mitgefühl ohne Sentimentalität und war konkret und energisch. Dies kam laut dem Bischof in ihrer Arbeit für den Ausschuss des guten Willens zum Ausdruck, dessen Ziel es war, Menschen mit Behinderung, Verlassenen und Diskriminierten bei der Integration in die Gesellschaft zu helfen.

Die Frau des Dramatikers, Dissidenten und später Staatspräsidenten wurde am 11. Juli 1933 in Prag als Olga Šplíchalová geboren. Mit Václav Havel erlebte sie die schwere Zeit der sogenannten „Normalisierung“. Als Frau des Präsidenten konzentrierte sie sich auf die Arbeit des Ausschusses des guten Willens, den sie 1990 gründete und der bis heute ihren Namen trägt. Sie starb im Alter von 62 Jahren am 27. Januar 1996.