In Číhošt wurde an zu Tode gefolterten Priester Toufar erinnert

Rund 500 Menschen haben am Samstag im mährischen Číhošt an einer Dankfeste zur Rückkehr von Pater Josef Toufar teilgenommen. Die heilige Messe auf dem Platz vor der Kirche Mariä Himmelfahrt wurde vom Prager Bischof Vávlav Malý zelebriert. Gemeinsam mit dem Geistlichen Miloš Doležal und dem Publizisten Tomáš Petráček nahm Malý anschließend an einer Diskussion über Toufars Vermächtnis teil. Toufar verstarb 1950 nach schwerer Folter durch die kommunistische Staatssicherheit. Seine sterblichen Überreste wurden im Juli vergangenen Jahres in die Kirche von Číhošt überführt.

Auslöser für die damalige Verhaftung von Toufar war das sogenannte Wunder von Číhošt. Bei einer Predigt von Pfarrer Toufar am dritten Advent des Jahres 1949 soll sich dabei das halbmeterhohe Kreuz auf dem Hauptaltar mehrfach bewegt haben. Angeblich gab es dafür 20 Zeugen. Das Kreuz soll sich des Weiteren am ersten Weihnachtstag und auch zur Fastenzeit bewegt haben. Die Staatssicherheit hatte Toufar deswegen am 28. Januar 1950 verhaftet und in ein Zuchthaus gebracht. Knapp einen Monat später verstarb der Pfarrer an den Folgen der Qualen, die man ihm dort angetan hatte. Das kommunistische Regime bezeichnete ihn als einen Agenten des Vatikans, westlichen Spion und geschickten Manipulator.

Autor: Lothar Martin