ČNB-Chef Singer: Tschechien kann Euro frühestens 2017 einführen

Die Tschechische Republik kann den Euro frühestens im Jahr 2017 einführen. Das erklärte der Gouverneur der Tschechischen Nationalbank (ČNB), Miroslav Singer, am Montag auf einer Finanzkonferenz in Prag. Die Frage des Beitritts zur Eurozone hänge zudem von deren Entwicklung nach der aktuellen Schuldenkrise ab. Da man diese Entwicklung zurzeit nicht vorhersehen könne, sei es auch ziemlich kompliziert, entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen, sagte Singer. Tschechien hat sich noch keinen Termin für den Beitritt zur Eurozone gestellt.

In einer TV-Sendung am Sonntag hatte Premier Petr Nečas jedoch noch einmal betont, dass Tschechien an der Einführung des Euro festhalten werde. Eine Ausnahme vom EU-Beitrittsvertrag, wie sie Staatspräsident Václav Klaus fordert, lehne er ab. Er sehe keinen einzigen Grund, warum die tschechische Regierung dies machen sollte, sagte der Premier. Klaus soll laut Nečas vor einem Jahr die Regierung aufgerufen haben, eine Ausnahme von der Einführung des Euro auszuhandeln. Der Premier erinnerte daran, dass die tschechischen Bürger mit dem Referendum zum EU-Beitritt das Land aber bereits zu einer zukünftigen Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung verpflichtet haben.

Autor: Lothar Martin