Crowdfunding für Kinder mit Behinderung

Foto: Lothar Martin

Crowdfunding ist eine moderne Form zur Finanzierung von Projekten. Zumeist werden damit Geschäftsideen von Start-Ups angeschoben. In Tschechien wird auf dieser Basis aber ebenso ein Projekt vorangetrieben, von dem in erster Linie Kinder mit Behinderung profitieren sollen.

Ondřej Simandl  (links) und Martin Krška  (rechts) mit Míša,  Terezka und Patrik. Foto: Lothar Martin
Ondřej Simandl ist einer der vier jungen Tschechen, die ihre solidarische Idee Anfang April in die Tat umgesetzt haben. Dazu sagt Simandl:

„Unser Projekt heißt Move4Help. Damit wollen wir drei Kindern helfen, die schon seit ihrer Geburt mit einer Behinderung leben müssen.“

Zwei dieser Kinder wachsen mit einer frühkindlichen Hirnschädigung auf, das dritte leidet unter DMD, einer muskulären Erbkrankheit im Kindesalter. Martin Krška arbeitet in der Verwaltung der Deutschen Schule Prag. Er unterstützt das Projekt aktiv und stellt die Kinder etwas näher vor:

„Für uns sind die Kinder drei kleine Helden, sie heißen Patrik, Míša und Terezka. Das sind also zwei Jungen und ein Mädchen. Alle drei sind sehr agil und bewegen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten. In jedem Fall aber sind sie sehr sportinteressiert. Daher wollen sie auch so oft wie möglich bei Sportveranstaltungen dabei sein.“

Die drei kleinen Helden lieben also die Bewegung. Der Kerngedanke des Projekts ist folglich: Sportlich aktive Menschen helfen dem Trio, indem sie ihre persönlichen Leistungen zur Grundlage von finanziellen Spenden machen. Krška erläutert das Prinzip:

„Mit unserer Idee möchten wir möglichst viele Menschen zu mehr Bewegung motivieren. Dazu können sie sich auf unserer Webseite move4help.cz einloggen und ein Profil erstellen. Darauf werden ihre sportlichen Aktivitäten wie Laufen, Wandern, Inlineskaten, Radfahren oder Schwimmen festgehalten und in einen Geldbetrag umgerechnet. Am Ende des Monats überweist der Projektteilnehmer dann die Gesamtsumme auf unser Spendenkonto für die Kinder.“

Illustrationsfoto: BeatriceBB,  Pixabay / CC0
Die Leistungen in den genannten Sportarten werden dabei anhand eines Punktsystems in Relation gestellt. Der Anreiz besteht darin, dass die aktivsten Sportler jeden Monat auch etwas gewinnen können. Die Preise werden von den Partnern des Projekts gestellt. Es sind überwiegend Firmen, die im Sportbereich tätig sind. Einzige Bedingung: Nur wer seine Spende auch zahlt, ist in der Verlosung.

Von der Idee des Projektes profitieren also alle. Am meisten aber wohl die drei Kinder mit Behinderung. Ondřej Simandl beschreibt einige der Vorhaben:

„Zum einen planen wir, dass die Kinder entsprechend ihrer Möglichkeiten an sportlichen Wettbewerben teilnehmen. Zum anderen wollen wir verschiedene Aktionen durchführen, bei dem wir die Kinder der Öffentlichkeit vorstellen und für ihre Unterstützung werben. Denn natürlich haben auch sie ihre Träume, die wir ihnen gerne erfüllen möchten.“

Illustrationsfoto: Pexels,  Pixabay / CC0
Die kleine Wasserratte Terezka möchte beispielsweise einmal Delphine aus nächster Nähe sehen. Um solch einen Wunsch erfüllen zu können, muss noch einiges Geld zusammenkommen. Deshalb läuft Move4Help auch längerfristig, schließt Martin Krška:

„Unser Projekt ist für ein Jahr geplant. Jeden Monat sammeln wir dabei die Spendenbeiträge für die Kinder ein. Und am Ende der Laufzeit, also im April 2020, werden wir die Gesamtsumme in drei gleichen Teilen an die Kinder weitergeben.“

Alle weiteren Informationen zum Projekt erhalten Sie auf der Internetseite https://move4help.cz