Das Plattenlabel Silver Rocket Records – Musik von Freunden für Freunde

Foto: ČTK

Abseits aller kommerziellen Ambitionen floriert – nicht nur in Tschechien – eine Musikszene, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, eine Alternative zum Hitparaden-Einheitsbrei servieren. Zum Betreiben der Plattenlabels, die solche „alternative“ Musik veröffentlichen, gehört viel Idealismus, in erster Linie aber Spass an der Sache. So ist es auch im Fall des Prager Labels „Silver Rocket Records“.

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Einfach nur die Musik der Freunde zu Hause hören können. Das sei die Intention gewesen, 1996 das Prager Label „Silver Rocket Records“ zu gründen. So beschreiben das die Macher von „Silver Rocket“, ein Kollektiv von - eben - Freunden, die alle in verschiedensten tschechischen Bands spielen. Die Musik der Freunde ist dabei mal mehr, mal weniger laut. Aber eines sucht man bei „Silver Rocket“ vergebens, nämlich Ware von der Stange.

Gnu, OTK, Lyssa, Waawe und noch viele mehr: allesamt Bands, die ihre Platten auf „Silver Rocket“ veröffentlicht haben. Namen, die auch in Tschechien nur den Szenegängern bekannt sein dürften. Die versteht man bei „Silver Rocket“ gar nicht so sehr als Kunden. Sie sind Teil der Gang. Und so zeigt sich am Konzertabend, dass „Silver Rocket“ vielleicht gar kein Plattenlabel ist, sondern eher eine große Familie.

Der Idealismus hat einen Preis, der gerne bezahlt wird. Die Plattenverkäufe decken die Ausgaben nur gelegentlich. Die Regeln des Marktes werden so fahrlässig wie absichtlich missachtet. Die Piloten der silbernen Rakete kokettieren geradezu damit, die schlechtesten Geschäftsmänner Mitteleuropas zu sein. Authentizität ist das Gebot und die Mission lautet: Einen Platz abseits des Mainstream zu schaffen. „Silver Rocket Records“ ist dieser Platz.