Deutsche Biber im Aufmarsch nach Nordböhmen

Sie wiegen bis zu 30 Kilogramm und fällen mit ihren scharfen Zähnen Bäume. Nach getaner Arbeit verzehren sie davon nur Blätter und kleine Zweige. Die Rede ist von den Bibern, sie sich im Naturschutzgebiet Elbsandsteingebirge in Nordböhmen niedergelassen haben. Mehr dazu von unserer freien Mitarbeiterin Bettina Schlener, die vor Ort war.

Der Europäische Biber, um den es sich hier handelt, war seit dem 19. Jahrhundert ausgestorben und profitierte indirekt von der politischen Wende 1989/1990. Denn die Biber stammen aus Deutschland und sind, nachdem das Wasser der Elbe sauberer geworden war, nach Tschechien übergesiedelt.

Dazu sagte Martin Chochel, Mitarbeiter des Naturschutzgebietes Elbsandsteingebirge, gegenüber Radio Prag:

"Auf der Grundlage der Zählung, die Studenten der naturwissenschaftlichen Fakultät der Karlsuniversität Prag durchgeführt haben, ergibt sich, dass 10-12 Biber in diesem Teil der Elbe bei Decin/Tetschen, im Bereich zwischen der tschechischen Grenze und der Schreckenstein-Talsperre aufhalten.

Ihre Population wächst weiter, so dass die Zahl der Biber in diesem Gebiet, falls die Bedingungen günstig bleiben, auf 20 ansteigen können."

Bei den in der Nähe von Decin lebenden Bibern handelt es sich um eine besondere Art. Sie bauen keine Dämme, um Schwemmgut abzufangen, sondern fällen Bäume, um sich dann vom Laub und jungen Rinden sattzuessen. Im Gegensatz zu anderen Biberarten sind sie weniger gesellig und leben nur in Paaren zusammen.

Neben dem Schutz der Biber hat die Verwaltung des Naturschutzgebietes Elbsandsteingebirge noch eine Reihe weiterer Aufgaben, die Karel Stein zusammenfaßt:

Autor: Bettina Schlener
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