Dichter Ivan „Magor“ Jirous gestorben

Im Alter von 67 Jahren ist am Donnerstag in Prag der Dichter und Rock-Musiker Ivan Martin Jirous, genannt Magor gestorben. Dies berichtete der Internetserver lidovky.cz. Jirous war eine Legende der tschechischen Underground-Szene und ein Symbol des Widerstands gegen den Kommunismus. Zu seinen berühmtesten Gedichtsammlungen gehört „Magors Schwanengesang“ (Magorovy labutí písně), für den er den Tom-Stoppard-Preis erhielt. Zum ersten Mal erschien das Werk in den 1980er Jahren als Samizdat-Ausgabe. Sein Gesamtwerk wurde 2006 mit dem renommierten tschechischen Jaroslav-Seifert-Preis ausgezeichnet.

Der Lyriker, Kritiker und Kunsthistoriker ist indes zunächst vor allem als Bandleader der Plastic People of the Universe berühmt geworden. Er unterzeichnete die Charta 77. Aus politischen Gründen wurde er in den 1970er und 1980er Jahren fünfmal verurteilt und verbrachte insgesamt achteinhalb Jahre im Gefängnis. Nach der Samtenen Revolution wurde Jirous Mitglied des PEN-Klubs. Der Dichter engagierte sich auch weiterhin politisch. Er setzte sich beispielsweise für die Errichtung einer US-amerikanischen Raketenabwehr-Radaranlage in Mittelböhmen ein.