Dubiose Parteienfinanzierung? Sozialdemokraten weisen Behauptungen als "absurd" zurück

Führende tschechische Sozialdemokraten haben am Donnerstag die jüngsten kompromittierenden Äußerungen des flüchtigen Milliardärs Radovan Krejcir entschieden zurückgewiesen. Gegenüber der Tageszeitung Mlada fronta dnes hatte Krejcir behauptet, er habe den Sozialdemokraten im Jahr 2002 60 Millionen Kronen (etwa 2 Millionen Euro) geliehen, die Partei habe ihm dafür Hilfe beim Erwerb des staatlichen Energiekonzerns Cepro zugesagt. Finanzminister Bohuslav Sobotka (CSSD) meinte, Krejcir wolle sich lediglich an den Sozialdemokraten rächen, die verstärkt gegen Wirtschaftskriminalität vorgehen würden. Die Behauptung Krejcirs sei zudem absurd, denn die Sozialdemokraten seien immer gegen die Privatisierung von Cepro gewesen, so Sobotka in einem Schreiben an die Nachrichtenagentur CTK. Auch der sozialdemokratische Premierminister Jiri Paroubek spricht von einem "Versuch, die stärkste Regierungspartei zu diskreditieren".

Krejcir war kurz nach seiner Festnahme im Juni die Flucht gelungen, derzeit hält er sich auf den Seychellen auf. Ihm werden Unterschlagung in Milliardenhöhe und die Vorbereitung eines Mordes zur Last gelegt. Die rechtsliberale Zeitung Mlada fronta dnes hat seine Behauptung am Donnerstag als Schlagzeile auf der Titelseite veröffentlicht.